Terra Raetica by train

Mit dem Zug von Basel über den Vinschgau bis nach Venedig? Oder von München über den Reschenpass direkt nach Mailand? Diese und andere Vorschläge wurden am gestrigen Mittwoch im Rahmen der Schaffung von grenzüberschreitenden Zugverbindungen in der Terra Raetica ausgelotet.
Nachdem im Herbst 2020 die politischen Verantwortlichen von Südtirol, Tirol, Graubünden sowie der Lombardei in Graun am Reschensee eine Absichtserklärung zur weiteren strategischen Entwicklung der Bahnverbindungen im Rätischen Dreieck unterzeichnet haben, fand am gestrigen Mittwoch (2. März) im graubündischen Scuol das erste Folgetreffen statt.
Dabei stellte eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Technikern der vier Regionen einen Leitfaden mit verschiedenen Möglichkeiten dar, um neue alpenüberquerende Eisenbahnverbindungen zu realisieren. Durchgehende Bahnverbindungen im Rätischen Dreieck könnten die Verbindungen Basel – Zürich – Venedig und München – Mailand, wie auch etwaige großräumige Anbindungen an den Skandinavisch-mediterranen-Schienenkorridor (siehe rosafarbene Linie in der Grafik) und den Rhein-Alpen-Schienenkorridor (orange) herstellen.
Auf Basis der Handlungsempfehlungen der technischen Arbeitsgruppe sollen in den nächsten Jahren vertiefte Machbarkeitsstudien mit geologischen und hydrogeologischen Untersuchungen für mögliche Trassierungen in den Bereichen Scuol-Mals, Landeck-Scuol, Landeck-Mals, für die Fernpasstrasse von Garmisch-Partenkirchen nach Silz (Inntal) und für die Strecke Tirano-Bormio mit Weiterführung nach Mals in Angriff genommen werden. In einem weiteren Schritt soll auch eine sozio-ökologische Nachhaltigkeits- und Wirtschaftlichkeitsstudie zur Entwicklung von neuen Bahnverbindungen in der Terra Raetica sowohl für die Bau- als auch für die Betriebsphase ausgearbeitet werden. Die Ergebnisse dieser Studien sollen Ende 2023 präsentiert werden.
"Wir sind überzeugt, dass diese grenzüberschreitende Zusammenarbeit die Grundlage für die gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklung dieses alpinen Grenzraumes bildet und vorantreiben wird", äußert sich der Südtiroler Landeshauptmann Arno Kompatscher zum Projekt.
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