Politics | Wir und unsere Nachbarn

Salzburg: Wahlen und Euregio

Bevor hier auf salto.bz wieder eine/r in einem Gastkommentar behauptet, die Südtiroler Bevölkerung würde sich nicht interessieren, obwohl von hiesigen Medien ja so toll informiert, trete ich diesmal vorauseilend den Gegenbeweis an: mich interessiert es, dass Salzburg am Sonntag den Landtag wählt, und nein, von unseren lokalen Medien hätte ich nicht einmal davon erfahren.

Nun, muss uns denn Salzburger Lokalpolitik interessieren? Spekulationsgeschäfte der öffentlichen Hand und der Ausstieg aus denselben? Eine Landeshauptfrau, der selbst nicht viel einfällt und die der Oppositions Ideen zum eigenen Programm erklärt? Nicht einmal „lustige“ Wahlkabine oder Damit Salzburg grün bleibt Videos oder Vergleichbares auf youtube wie gerade noch die Tiroler mit zweifelhafter Originalität im Internet-Zeitalter wahlkämpften. Sorry, der FPÖs Casino Spott mit immerhin 347 Views auf youtube hätte ich jetzt fast unterschlagen. Nein, wirklich aufregend ist das alles nicht. 

Aber doch, irgendetwas knistert da schon in Salzburg, das uns interessieren sollte: habt ihr schon einmal von der Euregio Salzburg-Berchtesgaden-Traunstein gehört (Wikipedia)? Nun, die meisten hier interessiert ja die eigene Euregio nicht einmal. (Für mich) Interessant ist dort, dass sich die dortige Euregio Gemeinde für Gemeinde um Mitglieder bemüht. Also nicht wie bei unserer Euregio, bei der alle zwangsverpflichtet oder eben zwangsausgeschlossen werden, je nachdem ob sie halt innerhalb oder außerhalb der derzeit gültigen politischen Trentiner/Tiroler/Südtiroler Landesgrenzen wohnen. Food for thought? „Einladen statt abgrenzen.“ Mit dem Spruch kann ich mich nur wiederholen. 

Habt ihr gewusst, dass außer Salzburger (im Bild gelb) und Oberbayrischen Gemeinden (grün), auch die Nordtiroler Gemeinde Waidring sich bei der Euregio Salzburg-Berchtesgaden-Traunstein schon engagiert (rot), genauso wie die Oberösterreichische Gemeinde St.Pantaleon (orange)? Nun gut, dass die dortige Euregio in den letzten Jahren genauso so passiv war wie unsere.

Für uns aber noch interessanter: auch etliche Pinzgauer Gemeinden haben sich bereits zur Salzburger Euregio bekannt, aber interessanterweise genau jene Oberpinzgauer, die weit ins Nord/Ost/Südtiroler Ländereck hineinreichen, eben noch nicht. Sollten wir da etwa einmal genauer hinschauen? Vielleicht nachfragen, ob die denn in unserer Sandkiste mitspielen wollen? Wenigstens auf ein Gastsandtörtchen?  

Nein, schauen wir lieber weg und warten, bis uns der Lauf der Geschichte schwierige, „außenpolitische“ Themen von selbst abnimmt. Warum soll man denn historische Chancen ergreifen oder gar suchen? Die Salzburger Landtagswahlen? Ach, kümmert euch nicht!

 

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Martin Geier Fri, 05/03/2013 - 22:15

Sich 'Gemeinde für Gemeinde um Mitglieder bemühen' das wäre ein besonderer Ansatz; endlich einer der von unten kommt. Die Europaregion Tirol könnte ja eine Art Mitgliedschaft einführen und sie von Gemeinde zu Gemeinde in allen drei Teilen und allen drei Sprachen über die Grenze hinweg bewerben.

Fri, 05/03/2013 - 22:15 Permalink
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Benno Kusstatscher Sun, 05/05/2013 - 21:30

war der Wahlkampf tendenziell als langweilig zu verbuchen, sind es die Wahlergebnisse gewiss nicht. Regierungswechsel und eine grüne Hauptstadt. Über so viel Bewegung freut sich der News-Konsument.

Sun, 05/05/2013 - 21:30 Permalink