Environment | Nachhaltigkeit
Wie steht es um „local & fair“?
Vor nunmehr beinahe fünf Jahren das Südtiroler EU-Pilotprojekt local & fair“, mit welchem eine Vorzugsschiene für regionale und nachhaltige Nahrungsmittel geschaffen werden sollte, von der Landesregierung grünes Licht erhalten. Im März 2019 haben sich die Grünen bereits einmal erkundigt, an welchem Punkt die Ausarbeitung des Pilotprojektes zur nachhaltigen EU-Lebensmittelpolitik angelangt ist. Die Antwort lautet damals, dass ein erster Entwurf des Projektes übermittelt worden sei, an der finalen Version des Projektes werde jedoch noch gearbeitet.
Fast vier Jahre später starten Brigitte Foppa, Riccardo Dello Sbarba und Hanspeter Staffler einen erneuten Versuch. Wie Landeshauptmann Arno Kompatscher in seinem Antwortschreiben mitteilen lässt, sei nachhaltige Lebensmittelpolitik ein transversales Thema, welches viele Politikfelder betrifft und auch bereits viele bestehende Projekte in den verschiedenen Ressorts berührt. Als Beispiele dafür werden die Arbeit am Qualitätszeichen Südtirol genannt sowie die Umsetzung des Landesgesetzes zur Lebensmittelverschwendung oder die öffentlichen Vergabe, mit welcher unter anderem die nachhaltige Beschaffung geregelt ist. „Das Projekt ‚local und fair‘ selbst befindet sich in kontinuierlicher Entwicklung und wurde im Sommer 2019 aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse neu strukturiert und auch zu bereits bestehenden Projekten und Initiativen abgegrenzt bzw. klar positioniert“, ist im Schreiben zu lesen, in welchem erklärt wird, dass dabei auch die Zuständigkeiten in den einzelnen Ressorts bzw. bei der IDM neu geklärt worden seien.
Das Projekt ‚local und fair‘ selbst befindet sich in kontinuierlicher Entwicklung und wurde im Sommer 2019 aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse neu strukturiert und auch zu bereits bestehenden Projekten und Initiativen abgegrenzt bzw. klar positioniert.
Aus der Initiative „local & fair“ seien in Folge unter anderem der „Praxisleitfaden für eine lokale und öffentliche Gemeinschaftsverpflegung in Südtirol“ und das Projekt „NEST – nachhaltiges Ernährungssystem Südtirol“ entstanden. Um Synergieeffekte zu nutzen, seien die Überlegungen zu einem eigenen Label in die Überarbeitung der Regionenmarke Südtirols und damit einhergehend in die Weiterentwicklung des Qualitätszeichen Südtirols übernommen worden. Was konkrete Ergebnisse betrifft, wird im Schreiben auf einen Praxisleitfaden auf der Webseite der Sozialgenossenschaft Emporium verwiesen, die laut eigenen Angaben die „Kraft des gemeinsamen Einkaufs für alle Sozialeinrichtungen Südtirols bündelt“. Abrufbar ist der Leitfaden allerdings erst nach erfolgter Registrierung. Der erste Bericht zur ersten Projektphase von NEST wird am 23. Juni 2023 im Rahmen einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt.
Laut Auskunft von Landeshauptmann Arno Kompatscher hat die IDM im Juni 2019 eine Ergebnispräsentation der ersten Recherche mit den drei Zielsetzungen der Initiative erstellt, zu der die Stärkung der regionalen Vertriebsstruktur für regionale Lebensmittel zählt, weiters die Entwicklung eines neuen zertifizierten Bewertungs- und Kennzeichnungssystems und ein nachhaltiges öffentliches Beschaffungswesen. Diese drei Ziele fanden ihren Niederschlag in konkreten Projekten wie dem bereits genannten Projekt zum nachhaltigen Ernährungssystem NEST, die Überlegungen zum Label „local & fair“ wurden in die Arbeit der Regionenmarke und in der Weiterentwicklung des Qualitätszeichen Südtirols übernommen und ein Praxisleitfaden „Nachhaltiges öffentliches Beschaffungswesen“ wurde erarbeitet und den Gemeinden zur Verfügung gestellt.
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Kannnittverstan. Wieso
Kannnittverstan. Wieso überlässt man das nicht dem Bauernbund? Sucht der IDM krampfhaft Arbeit und fängt nach fünf Jahren mit der Planung an? Hoffentlich bezahle ich diesen Murx nicht mit meinem Steuergeld. Bauernmärkte funktionieren wunderbar, auch ohne "Hilfe" des IDM.
Der Berg hat beinahe 5 Jahre
Der Berg hat beinahe 5 Jahre gekreist und das Mäuschen "freiwillige Kennzeichnung / Angabe der Herkunft der Produkte in Gastronomie-Betrieben" geboren.
Soll die IDM jetzt aus dem Mäuschen einen Elefanten zaubern?