Gegen Hungerlöhne

Dem Leiferer Automobilzulieferer Röchling steht ein Millionenauftrag ins Haus. Dafür brauche es billiges Personal. Die Gewerkschaften wehren sich gegen Lohndumping.
Maria Hochgruber Kuenzer
Foto: LPA/Tiberio Sorvillo

Es geht um einen Auftrag von immerhin 12 Millionen Euro jährlich – viel Geld in einer unter der Krise besonders stark Branche. Der Auftrag der Firma Volkswagen hätte eine Laufzeit von sechs Jahren, bis zu 30 Mitarbeiter könnten neu eingestellt werden, schreibt der Alto Adige. Allerdings zu anderen Bedingungen als die bisherigen Beschäftigten. Laut Werksdirektor Renzo Magnabosco wird darüber bereits seit 10 Monaten mit den Gewerkschaften verhandelt, ohne positives Ergebnis. Konkret geht es um das 14. Monatsgehalt, das in den neuen Verträgen gestrichen werden soll. Die Gewerkschaften machen deutlich, dass ein zusätzliches Monatsgehalt für einen Beschäftigten, der von 1.200 bis 1.400 Euro monatlich eine Familie ernähren soll, eine große Rolle spielt. Sie fordern nicht die Hungerlöhne noch weiter zu reduzieren, sondern die Steuern auf Arbeit zu reduzieren. Über all dem hängt als Damoklesschwert die Verlagerung der Produktion nach Rumänien. Eine gängige Praxis des Unternehmens, um die einzelnen Standorte gegeneinander auszuspielen und den günstigsten preis zu erzielen, sagen die Gewerkschaften.