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Was Tourismus für Einheimische tun kann

Wie Destinationen völlig neu gedacht werden können und was das mit Nachhaltigkeit zu tun hat? Ein spannender Ansatz aus Kopenhagen zeigt, was Tourismus für Einheimische tun kann und wie Destinationen dementsprechend gestaltet werden können.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Eine Familie schaut auf einen See.
Foto: IDM Südtirol Alto Adige/Alex Moling
  • „Ask not what locals can do for tourism, ask what tourism can do for locals“ 

    – nach diesem Ansatz hat Signe Jungersted mit ihrem Team die Stadt Kopenhagen ab 2017 als Destination völlig neu gedacht. Die Transformation Kopenhagens wurde zum partizipativen Prozess und zu einer starken Strategie, um dem Phänomen des Overtourism zu begegnen. Jungersted ist heute CEO und Mitgründerin der Innovationsagentur Group NAO und betreut Projekte zur Tourismusentwicklung in ganz Europa und Nordamerika. Auch die dringendsten Fragen der Branche – wie kann Tourismus nachhaltiger werden, wie reagieren Destinationen auf die Auswirkungen des Klimawandels – stehen für sie in Verbindung mit dem zentralen Gedanken: 

  • Wie kann Tourismus das Leben der Einheimischen verbessern?

    Die Localhood-Strategie will Destinationen lebenswert und besuchenswert machen. Für eine positive Wechselbeziehung soll die lokale Bevölkerung in Entscheidungsprozesse als Stakeholder involviert werden. So entstehen gemeinschaftliche Initiativen, die den Lebens- und Urlaubsraum für alle Beteiligten positiv gestalten. Beim Auftaktevent von BEAM, dem Launch Event im September 2023 in der Messe Bozen, forderte Jungersted auf, offene Prozesse anzudenken, wie beispielsweise zu Workshops zu laden.

  • Wolfgang Töchterle, Marketingdirektor von IDM Südtirol, hat die Expertin im Rahmen des BEAM Launch Events interviewt (Englische Sprache mit deutschen Untertiteln).
    (c) Südtirol / Alto Adige TourisMUT

  • Signe Jungersteds Kernaussagen:

    No man is an island. Eine Destination positiv zu verwandeln, ist ein gemeinschaftlicher Prozess. Tourismus ist kein losgelöster Sektor, sondern vereint und beeinflusst verschiedene Branchen (z. B. Transport, Gastronomie, Landwirtschaft) – und ein Umdenken kann Türen in allen Sektoren öffnen. Neben den wirtschaftlichen Stakeholdern soll auch die lokale Bevölkerung in den Entscheidungsprozess involviert sein. 

    Klare Kante. Kollaboration beruht auf Gegenseitigkeit, deshalb: Ziele vor Beginn klar kommunizieren und dann auch so umsetzen. Wer Partizipation initiiert und nach Inputs fragt, verspricht gleichzeitig Output: Wer also um die Meinung verschiedener Parteien fragt, muss sich dann auch mit diesen unterschiedlichen Meinungen auseinandersetzen. 

    Mut zur Lücke. Transformation bedeutet auch: Unnötiges weglassen. Sich zu fragen, was sollten wir nicht (mehr) tun, ist ebenso wichtig wie zu wissen, was man will.

  • Am 6. und 7. Juni 2024 findet in der Messe Bozen der erste BEAM Summit statt. Die Konferenz will die Zukunft der Hospitality-Branche vorantreiben, indem sie die zentralen Herausforderungen in den Fokus rückt. Der BEAM Summit fördert den interdisziplinären Austausch und bringt innovative Visionäre und einflussreiche Entscheidungsträgerinnen zusammen. Auch Signe Jungersted wird in diesem Jahr wieder als Speakerin zu Gast sein.

  • Dies ist ein Artikel von TourisMUT.com – der Zukunftsplattform für die Tourismusbranche Südtirols. Die Plattform steht allen Nutzern offen, die sich für das Thema interessieren und mit innovativen Ideen zur Erreichung der Ziele des Landesprogramms für Tourismusentwicklung 2030+ beitragen wollen. Exklusive Inhalte von BEAM werden im Anschluss auf der Plattform zu finden sein.