2 kurze Gründe, die WM zu lieben
Und das in mehreren Hinsichten: Seien es spektakuläre Spiele, die dem Zuschauer (vorallem dem neutralen Zuschauer) die Luft stocken liessen und ihn gebannt in den Sessel drückten, wie die Schlacht zwischen Frankreich und Argentinien (4:3) oder der „Rostow-Krimi“ Belgien gegen Japan (3:2) oder seien es aufopferungsvoll kämpfende „kleine“ Länder, die den Sport einfach lieben und durch ihre Leidenschaft und ihrem Kollektiv die angeblich Großen zum Stürzen oder zumindest oft genug zum Wanken brachten. Es wird eindrucksvoll demonstriert, Fußball ist eben doch mehr als Theatralik, Individualität, Selbstinszenierung und durchschnittlichen 45 pps (passes per second; hust.. Spanien), es ist Kampfgeist, Siegeswille, Leidenschaft und ein funktionierendes Kollektiv. Rennen so weit die Beine tragen, sich in jeden Schuss hineinwerfen. Und es klappt erstaunlich gut, es gibt eine Revolution der „Schwachen“, die schon bei der EM 2016 begonnen hat (Wales & Island) und sie wird in Russland nahtlos weitergeführt: Iran bringt Portugal & Spanien an den Rande des Wahnsinns (gemeinsam mit Marokko), ein Speedy-Gonzales-Mexiko besiegt den desolaten, amtierenden Weltmeister, der so schwach eingeschätzte Gastgeber haut die Querpassfetischisten in einem Elferkrimi raus.
Diese Weltmeisterschaft ist alles, aber nicht vorhersehbar. Und die Fans tun ihr übriges, um das Spektakel noch faszinierender zu gestalten. Man denke allein an Panama, das den Tag ihrer ersten WM-Qualifikation (11. Oktober) zu einem internationalen Feiertag erklärt hat und das erste WM-Tor Panamas wurde frenetisch und ekstasisch gefeiert, ohne überhaupt daran zu denken, dass man nur das 1:6 erzielt hat. Russen, die nach dem Viertelfinaleinzug, die ganze Nacht auf den Strassen feierten, an Rivalen, die sich nach dem Spiel gegenseitig in den Armen lagen, an Fans die lauthals ihre Choreos singen und sich für eine kurze Ewigkeit im ekstatischen Frieden verlieren.
Das alles ist Sport.
Danke dafür.
To be continued
Ach was. Hab noch kein Spiel
Ach was. Hab noch kein Spiel angeschaut und verfolge auch die Resultate nicht aktiv (manches kann man beim Lesen der News nicht vermeiden zu sehen). Zitat eines Autors der ein Buch über die FIFA geschrieben hat: "Die FIFA ähnelt mehr einer weltweiten Mafia als dem Roten Kreuz.". Jede Unterstützung ist entweder wissend pervers oder unwissend naiv.