Society | Aktionstag

Frauen Sichtbarkeit geben!

Salto.bz beteiligt sich heute am Aktionstag des Frauennetzwerks Wnet und verwendet einen Tag lang ausschließlich die weibliche Form. Ein Zeichen zur Sensibilisierung.
Frauen
Foto: upi
Frauen sind in der medialen Berichterstattung wenig präsent. Der heutige Aktionstag des Frauennetzwerks Wnet verfolgt als südtirolweite Medieninitiative das Ziel, Frauen mehr Sichtbarkeit zu geben und soll weit über die Landesgrenzen hinaus wirken.
Über die Hälfte der Bevölkerung der westlichen Welt sind Frauen. Ihre Teilhabe an Politik, Gesellschaft und Wirtschaft entspricht bis heute aber nicht annähernd diesem Anteil. Frauen sind in der medialen Berichterstattung nach wie vor unterrepräsentiert, die Themenzuweisung ist häufig rollenstereotypisch, der Beitrag von Frauen als Expertinnen zu gesellschaftspolitisch relevanten Themen wird kaum wahrgenommen.
Aus der viel beachteten Impulstagung des Südtiroler Frauennetzwerks Wnet – networking women zum Thema „Frauen und Medien, ihre Präsenz und ihre Darstellung!“ am 9. Mai 2019 in Bozen ist die durchwegs ernüchternde Analyse hervorgegangen, dass die unzureichende Sichtbarkeit von Frauen und ihrer Leistungen in der Gesellschaft durch die Verwendung des generischen Maskulinums (der männlichen Form) in Wort und Schrift noch verstärkt wird. Die Forderung nach einer gendergerechten Sprache zielt grundsätzlich auf die Nennung beider Geschlechter in der Berichterstattung ab.
Aus den vielen Anregungen der Impulstagung wurde spontan ein gemeinsamer Aktionstag „In den Medien ausschließlich die weibliche Form!“ geboren: „Unsere Idee war es, dass an einem bestimmten Tag die Nachrichten und Artikel in den deutschsprachigen Medien in Südtirol einmal in rein weiblicher Ansprache formuliert werden und nicht, wie normalerweise üblich, in rein männlicher. In Wort und Schrift wird dadurch deutlich, dass frau auch genannt sein will, - und man bekommt im Umkehrschluss eindeutig aufgezeigt was es bedeutet, nur mitgemeint zu sein,“ beschreibt Wnet-Präsidentin Marlene Rinner die Aktion, die für einen kreativeren/gerechteren Umgang mit Sprache im 21. Jahrhundert sensibilisieren soll.
 

Der Aktionstag

 
Die Landespresseagentur, die Neue Südtiroler Tageszeitung, das online-Magazin Salto, die FF und die Südtiroler Wirtschaftszeitung wirken aktiv an der Initiative mit. RAI Südtirol und ORF „Südtirol heute“ berichten über die Aktion und die Tageszeitung Dolomiten stellt dem Frauennetzwerk Wnet für diesen Aktionstag eine Redaktionsseite zur Verfügung. Prominenteste Fürsprache erhielten die Promotorinnen aber von Landeshauptmann Arno Kompatscher, der diese gesellschaftspolitische Initiative sofort begrüßte: „Es ist wichtig und richtig, dass Frauen nicht nur mitgemeint sind. Weil Sprache Wirklichkeit schafft, unterstütze ich diese Aktion.“
 
 
Da diese landesweite Gemeinschaftsaktion der Südtiroler Medien Beachtung verdient, haben wir uns mit den Redaktionen für die Auszeichnung „MedienLöwe 2019“ des Österreichischen Journalistinnenkongresses beworben und werden die Initiative als Best Practice auf Europa-Ebene vorstellen,“ beschreiben die Wnet-Promotorinnen die nächsten Schritte.
Die Wnet-Promotorinnen Marlene Rinner, Heike Platter und Astrid Pichler  abschließend: „Wir danken allen Südtiroler Medien herzlich für das Engagement und sind zuversichtlich, dass wir mit vereinten Kräften den Anstoß geben für eine gerechtere und damit menschlichere Welt, weit über Südtirols Landesgrenzen hinaus“.

 
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Harry Dierstein Thu, 07/04/2019 - 08:30

Noch nicht mal ein „First World Problem“, sondern eher ein „German Problem“. Seit über dreißig Jahren versuchen deutschsprachige Feministinnen mit der Vergewaltigung der deutschen Sprache, die Frauen „aus der Unsichtbarkeit herauszuholen“ und entstellen dabei Texte bis zur Unlesbarkeit unter Missachtung jeglicher grammatischen Plausibilität.

Gebracht hat's so gut wie gar nichts, denn auf den Frauenanteil im politischen Geschäft hat Gender*Sprech überhaupt keinen positiven Einfluss, eher im Gegenteil.

Wenn man nun seit über dreißig Jahre etwas so sinnloses, wie Gender*Sprech mit solch einem vernichtenden minimalen Erfolg betreibt, gibt man dann nicht besser irgendwann einmal auf?!

Wir sollten deshalb dazu übergehen, unsere schwierige deutsche Sprache künstlich NICHT NOCH komplizierter zu machen, als sie sowieso schon ist, denn das danken uns dann auch alle Ausländer, die mit unserer Grammatik und Aussprache sowieso schon mehr als gestraft sind.

Und viele andere europäische Länder lachen sich regelmäßig kaputt über diesen deutschen Sprachquatsch und beweisen tagtäglich, dass man die Gleichstellung der Frau auf ganz anderen Wegen erreichen kann, als über die Vergewaltigung der Grammatik.

Für weiter Informationen bzw. falls sich jemand an der Unterschriftenaktion Aufruf gegen „Gender-Unfug“ beteiligen möchte:
https://vds-ev.de/gegenwartsdeutsch/gendersprache/gendersprache-untersc…

Thu, 07/04/2019 - 08:30 Permalink
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kurt duschek Thu, 07/04/2019 - 08:41

....es wird sicher nicht das erste und wichtigste Problem dieser Welt sein, aber immer wieder dieses Thema sensibilisieren und ansprechen ist bei den übermäßig vorhandenen Machos in Südtirol sich notwendig.

Thu, 07/04/2019 - 08:41 Permalink
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Sepp.Bacher Thu, 07/04/2019 - 10:30

In reply to by kurt duschek

Das Einfachste wäre, wenn einfach die Frauen konsequent diese von den Männern geforderte Sprache verwenden würden. Aber solange weibliche Lehrkräfte von wir Lehrer, oder die Berufsvertreterin der Dolmetscher von wir Übersetzter oder ich als Übersetzer sprechen, obwohl auch in diesem Beruf fast nur mehr Frauen beschäftigt sind, kann wohl nicht viel erwarten. Oder?
Ich habe aber schon von einem Krankenpfleger, der seine Berufsgruppe vertreten hat, die Formulierung "wir Krankenschwestern" - nicht etwa wir Krankenpfleger/innen - gehört.

Thu, 07/04/2019 - 10:30 Permalink
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Herta Abram Thu, 07/04/2019 - 15:41

In reply to by Mensch Ärgerdi…

Mögliche Antworten auf Ihre Fragen, MÄDN kann diese Doku geben:
https://www.barfuss.it/leben/es-lebe-der-penis
Was ist denn männlich, was weiblich?
"Äh (lacht) ... Ein Mann muss erkennen, dass er nicht wegen seines Penis mehr zählt als andere. Ich würde einfach von menschlich sprechen. Das sollte das Ziel für alle sein."(Gustav Hofer)
.... "Diktatorship" könnte aufschluss+erkenntnisreich für Einige sein....

Thu, 07/04/2019 - 15:41 Permalink
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Herta Abram Thu, 07/04/2019 - 08:58

….Wnet trägt, zu einer Auseinandersetzung mit dem Patriarchat bei. Welches nach wie vor, auch durch unsere Sprache, die Beziehungen zwischen den Geschlechtern und die sozialen, politischen, gesellschaftlichen Strukturen bestimmt.
Frauennetzwerke wie diese, können den Transformationsprozess, zu einer gleichberechtigten und gleichwertigen Partnerschaft von Mann und Frau im privaten wie im öffentlichen Leben, unterstützen.

Thu, 07/04/2019 - 08:58 Permalink
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Philipp Trafojer Thu, 07/04/2019 - 09:08

In reply to by Herta Abram

Ich schließe mich dem Anliegen an. Vor allem aber glaube ich nicht, dass die Lesbarkeit wegen der verwendeten Formen übermäßig leidet. Von einer "Vergewaltigung der deutschen Sprache" kann jedenfalls keine Rede sein. Mit etwas Übung fällt weder das Schreiben noch das Lesen schwer.

Thu, 07/04/2019 - 09:08 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Thu, 07/04/2019 - 10:38

In reply to by Philipp Trafojer

Als ich noch als Berufsberater arbeitete und auch herumdiskutiert wurde, ob man auch in einem öffentlichen Dienst das Binnen-I verwenden soll/darf, habe ich gegoogelt und ein Dokument gefunden, das von zwei Sprachwissenschaftlerinnen erarbeitet wurde, gefunden. Die beiden UNI-Professorinnen kamen zum Schluss, dass das Binnen-I sprachlich nicht zulässig sei und schlugen vor, z. B. Bürgermeister/innen oder Bürgermeister und Bürgermeisterinnen zu verwenden.

Thu, 07/04/2019 - 10:38 Permalink