Economy | Alperia

Der Geldregen

Die Alperia Gruppe hat eine überaus positive Halbjahresbilanz vorgelegt. Der Grund die starken Regenfälle und die steigenden Energiepreise an der Strombörse.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Der Vorstand der Alperia AG hat am Donnerstag die konsolidierte Zwischenbilanz der Unternehmensgruppe zum 30. Juni 2018 geprüft und genehmigt. Die Gesamterlöse der Gruppe belaufen sich auf 647,3 Millionen Euro und sind gegenüber dem Vorjahr stark angestiegen (+ 124,6 Millionen).
Das EBITDA - also Gewinn vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen - belief sich auf 93,4 Millionen Euro gegenüber 53,2 Millionen im ersten Halbjahr 2017. Der als äußerst positiv zu bewertende Nettogewinn der Gruppe liegt in den ersten sechs Monaten des Jahres 2018 bei 17,8 Millionen Euro. 
„Das erste Halbjahr 2018 konnte ein ausgezeichnetes Ergebnis verzeichnen“, ist Alperia-Generaldirektor Johann Wohlfarter sichtlich stolz. Wolfahrter liefert auch gleich die Gründe für die Steigerung mit: „Positiv beeinflusst wurde dieses Ergebnis von den ausgiebigen Regenfällen und den angestiegenen Energiepreisen an der Strombörse; des Weiteren konnten auch die Betriebskosten innerhalb der Gruppe zusätzlich eingegrenzt werden.
Die mittleren Strompreise, die an der Strombörse gehandelt wurden, lagen knapp unter 54 Euro/MWh und damit um rund 5 Prozent höher als 2017.
 

Mehr Investitionen, weniger Vermögen

 
Als wichtigen Indikator sieht man innerhalb von Alperia aber auch den deutlichen Anstieg der Investitionen. Im ersten Halbjahr 2018 wurden über 24 Millionen Euro investiert, 2017 waren es noch 16 Millionen Euro gewesen. Die Investitionen betrafen insbesondere die Bereiche Stromverteilung, um die Qualität und Kontinuität der Dienstleistung zu stärken, und die Energieerzeugung zur Modernisierung der Wasserkraftwerke.
Gleichzeitig ist die Nettofinanzverschuldung ist im Vergleich zum vergangenen Jahr gesunken. Sie beträgt derzeit 435,9 Millionen Euro. Vor einem Jahr hatte der Südtiroler Energieriese noch 508,2 Millionen Schulden.
 
Zurückgegangen ist das konsolidierte Gesamtvermögen. Es beträgt zum Stichrat 30. Juni 2018 1.008 Millionen Euro. Vor einem Jahre waren es noch 27 Millionen Euro mehr gewesen. Der Rückgang liegt zum einen am Beschlusses zur Verteilung der Dividenden, zum anderen aber an der Einführung eines neue internationale Buchhaltungsprinzip. Die neue Erfassung der Erlöse der Verträge zur Anbindung an die Stromnetze hat eine negativen Effekt auf das Nettovermögen in der Höhe von über 30 Millionen bewirkt.
 

Die Bereiche

 
Der Alperia-Vorstand hat auch Kurzberichte über die einzelnen „Business Units“ vorgelegt. In der Bereich Produktion konnte man vor allem durch den regenreichen Winter die Produktion der elektrischer Energie, die fast ausschließlich auf Wasserkraftanlagen in Südtirol zurückzuführen ist, deutlich steigern. Mit 1.940 GWh produziert man 37 % mehr als noch im Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Eine höhere Gewinnspanne gibt es auch beim Verkauf von elektrischer Energie und Erdgas. Die Business Unit Verkauf und Trading hat mit 2.892 GWh Strom mehr oder weniger den Verkauf vom Vorjahr gehalten. Die verkaufte Erdgasmenge liegt bei 191 Millionen Kubikmeter und ist damit gegenüber dem Vorjahr leicht gesunken.
Auch in der Business Unit Netze konnte man die Kosten senken und damit eine höhere Gewinnspanne erreichen. 
 
Im Bereich Wärme und Services kam es zu einem deutlichen Rückgang der Gewinnspanne. Die Energieerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung und Biomassen ist von 166 GWh (im Jahr 2017) auf 152 GWh gesunken. Negativ wirkt sich hier vor allem die niedrigeren Performance der beteiligten Gesellschaft Biopower Sardegna aus.
In der Business Unit Smart Region ist auch Alperia Fiber (im Bereich des Ultrabreitbandnetzes) und Alperia Smart Mobility (im Bereich der Elektromobilität) enthalten. Hier muss man heuer erstmals die neue Gesellschaft Alperia Bartucci – seit dem 1. März 2018 – mit berücksichtigt. Auch hier konnte die Gewinnspanne gesteigert werden.
Der Vorstandsvorsitzende Wolfram Sparber zeigt sich durchaus zufrieden: „Nach der Genehmigung des überarbeiteten Industrieplans 2017-2021 im Mai 2018 wurde die Umsetzung der Neuorganisation innerhalb der Gruppe zügig vorangetrieben.“