Geringes Vertrauen in Institutionen
Das Verhältnis zwischen Bürgern und Politik war schon einmal besser. Das belegt auch eine aktuelle Astat-Erhebung. „Das Vertrauen in die Institutionen insgesamt scheint derzeit auch in Südtirol eher gering zu sein“, lautet die Schlussfolgerung, die man beim Statistikinstitut nach der Auswertung der Daten macht. Am besten schneiden Gemeinden und Land ab, in die immerhin jeweils etwas über 70 Prozent der Befragten „großes Vertrauen“ oder „ziemliches Vertrauen“ haben. Bei der Region sinkt dieser Wert bereits auf knapp 54%, bei der Europäischen Union auf 43%. Gerade einmal knapp 16 Prozent der Südtiroler, also jeder sechste, gibt dem Staat dagegen die Bestnoten.
Deutsche Sprachgruppe hat weit weniger Vertrauen
Interessant sind die Einflussfaktoren, die das Astat aus den Daten zog: Je jünger die befragte Person ist, desto mehr steigt das Misstrauen in die Institutionen. Ein hoher Bildungsgrad mindert es hingegen. Starken Einfluss auf die Antworten hat auch die Sprachgruppe: Unter den Deutschsprachigen ist der Anteil der Personen, die den Institutionen wenig Vertrauen entgegenbringen, mehr als drei Mal so hoch als in den anderen Sprachgruppen. Das Geschlecht hat hingegen keinerlei Einfluss.
Politiker und Journalisten in einer Lade
Nicht nur die Institutionen selbst, sondern klarerweise auch ihrer Vertreter bekommen bei der Befragung übrigens ihr Fett ab. Den italienischen Politikern vertraut mittlerweile nicht einmal mehr jeder zehnte Südtiroler (7,4%). Journalisten und Südtiroler Politiker verzeichnen jeweils etwa 35% Zustimmung. Bei den Gewerkschaftsvertretern halten sich positive und negative Antworten etwa die Waage (48,6% positive Antworten). Sehr großes Vertrauen genießen dagegen Ärzte (88,2%), Wissenschaftler (81,9%) und Lehrkräfte (80,3%).