Allerlei Skandalöses
Einigkeit herrscht am Donnerstag unter den Lokalzeitungen in der Bewertung der gestrigen Vertrauensabstimmung in Rom. „Letta hat Berlusconi im Griff“, bringen es die Dolomiten auf den Punkt. „Letta vince e spiazza Berlusoni“, der Alto Adige. Wie sich in der Tageszeitung zeigt, ist die Erleichterung über die Entscheidung in Rom auch unter Südtirols Politikern einhellig: „Jetzt kann uns Letta nicht mehr die Schuld geben und wir können schauen, was er mit unserem Vertrauen macht“, meint dort selbst Elena Artioli, die allerdings betont, nicht im PdL eingeschrieben zu sein.
Die heutige Aufmachergeschichte der Südtiroler Tageszeitung spielt sich dagegen nicht in Rom, sondern in Rungg ab. Dass dort derzeit die Arbeiten am neuen Trainingszentrum des FC Südtirol trotz richterlichen Baustopps auf Hochtouren laufen, sei nur einer der vielen Aspekte eines umfassenden Skandals, den die Tageszeitung in einem umfassenden Bericht aufzeigt. Ein mindestens genauso schwerwiegender wird bereits mit dem Titel auf der ersten Seite erzählt: „Auftrag für den Sponsor – wie der FC Südtirol mit Hilfe des Landes einem seiner Sponsoren einen öffentlichen Auftrag zuschanzt.“
Was in der Tageszeitung eine Randnotiz ist, rückt der Alto Adige heute auf seiner Titelseite ins Scheinwerferlicht: „Droge nascosta sotto i ponti“. Der Hintergrund? Die Beschlagnahmung von 1,2 Kilogramm Heroin in einer Polizeiaktion vom vergangenen Freitag. Gefunden wurden sei bei zwei tunesischen Staatsbürgern, die dabei waren die Drogen im Rucksack von Padua nach Bozen zu transportieren. Gemeinsam mit ihnen wurde noch ein dritter Tunesier verhaftet. Weiteres Heroin wurde in Verstecken Nahe der Palermo- und der Reschenbrücke gefunden.
Der Corriere dell’ Alto Adige verleiht heute dagegen der gestrigen Klage der Bauunternehmer die beste Sichtbarkeit. Hintergrund ist eine Beschwerde des Präsidenten des Kollegiums der Bauunternehmer Thomas Ausserhofer, laut der das Land nicht mehr den vollen vereinbarten Betrag für abgeschlossene Bauarbeiten auszahle – mit der Begründung, dass die finanziellen Mittel derzeit nicht verfügbar sei. Seine Forderung: Die Unternehmer hätten ein Recht darauf, pünktlich bezahlt zu werden. Bautenlandesrat Florian Mussner kontert, dass es um eine beschränkte Anzahl von Betroffenen handle. Doch auch für sie sei man derzeit bemüht, eine Lösung zu finden.