Society | Olympia 2026
Antholz bald olympisch?
Foto: biathlon-antholz.it
Es hat sich seit längerer Zeit angebahnt, nun ist das Ganze schon etwas konkreter: Mailand und Cortina werden gemeinsam der italienische Bewerber für die Olympischen Winterspiele 2026 sein. Dies gab der Regionalpräsident der Lombardei, Attilio Fontana, bei der letzten Regionalratssitzung bekannt: „Il Coni ha ufficializzato che la candidatura italiana per i giochi olimpici invernali 2026 sarà quella di Milano-Cortina.“
Besonders interessant kann dabei die Kandidatur für den Standort Südtirol werden. In Antholz stehen zumindest die Anlagen für die Austragung der Wettkämpfe im Biathlon bereit. Schon seit Anbeginn der Bewerbung Mailand-Cortina 2026 wird diesbezüglich auf dem Austragungsort im Pustertal geschielt. „Wir wären natürlich für ein Event dieser Größenordnung bereit“, sagt Lorenz Leitgeb zu salto.bz.
Der OK-Präsident von Antholz sieht darin auch die nachhaltigste Lösung: „Die Anlage ist auf dem neusten Stand. Irgendwo etwas neues aufzustellen, wäre meines Erachtens sinnlos, die Voraussetzungen bei uns in Antholz sind ausgezeichnet.“ Immerhin stellt Antholz schon seit Jahren eines der wichtigsten Events im Biathlon Weltcup.
„Nichts ist fix, wir sind aber optimistisch“
Genaues könne man aber noch nicht sagen. „Genaue Informationen kann ich leider noch nicht geben. Wir wissen, dass wir im Gespräch sind und ich hoffe wirklich, dass wir die Wettkämpfe bei uns ausrichten dürfen. Im Herbst wird die Bewerbung für Mailand-Cortina 2026 offiziell beim IOC eingereicht. Wer schließlich für die Ausrichtung der Wettkämpfe in Frage kommt, wird wohl erst nächstes Jahr entschieden“, meint Leitgeb.
Neben Südtirol könnte auch die Provinz Trient zur olympischen Exklave 2026 werden. Tesero könnte die Loipe für die Langlaufwettbewerbe stellen. In Predazzo würde die Skisprungschanze stehen, die unter anderem schon drei Nordische Skiweltmeisterschaften (1991,2003,2013) auf dem Buckel hat.
Bürgermeistern von Turin entzürnt
Durchgesetzt hat sich Mailand-Cortina gegen den Ausrichter 2006, Turin. Turin war eigentlich als drittes Glied in der Kandidatur vorgesehen, sah aber von Zusammenarbeit mit der lombardischen Landeshauptstadt und dem Wintersportparadies im Veneto ab, um auf eigen Faust ins Rennen zu gehen. Dabei stößt die endgültige Entscheidung vor allem bei der Bürgermeisterin der Autostadt auf Ablehnung. „È una candidatura incomprensibile, si tratta di andare a costruire ed edificare dove non ci sono gli impianti. Chi si assume questa responsabilità dovrà spiegarla al paese“, wettert Chiara Appendino nach der Bekanntgabe und betrachtet die Kandidatur des eigenen Austragungsort noch lange nicht vom Tisch. Jedoch dürfte dies nur eine Momentaufnahme bleiben.
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