„Materialtransport aus Trient hierher“

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Es bleibt ein Tauziehen zwischen Betreiber und Gemeinde Auer: Während der Gemeinderat sich geschlossen gegen das Schotterwerk „Gamberoni 2“ ausspricht, fordert die Reggelbergbau GmbH, dass der einzige Standort für die Verarbeitung von Schotter im Unterland als Gewerbegebiet im Landesinteresse ausgewiesen wird.
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Denn die Bürgermeister der Bezirksgemeinschaft Überetsch-Unterland haben bei einem Treffen im Frühjahr festgestellt, dass es notwendig sei auch in Zukunft einen Verarbeitungsstandort vorzusehen. Nach Abwägung mehrerer Standorte habe die Firma das Gamberoni-Areal in Auer als angemessenste Position ausfindig gemacht. Die dazu notwendige Bauleitplanänderung ist bereits bei der Abteilung Wirtschaftsentwicklung hinterlegt worden.
Die Landesregierung hat daraufhin Ende Juli eine weitere Verlängerung der Nutzungsdauer bis Mai 2026 genehmigt, „während auf die Entscheidung bezüglich Ausweisung eines Gewerbegebietes von Landesinteresse gewartet wird“, so der Beschluss (Nr. 562 / 29.07.2025). Der Bürgermeister von Auer, Martin Feichter, stellt sich vehement gegen das Vorhaben und verweist auf die geschlossene Ablehnung des Gemeinderats.
Verhärtete Fronten„Der gesamte Gemeinderat steht geschlossen hinter der Forderung, dass das Areal endlich – und wie ursprünglich vereinbart – in landwirtschaftliches Grün zurückgeführt wird. Weder eine weitere Verlängerung der Schotterverarbeitung noch ein neues Gewerbegebiet von Landesinteresse sind für Auer an dieser Stelle akzeptabel“, erklärt Feichter.
„Das Gelände liegt außerdem in unmittelbarer Nähe zum Dorf und die Verarbeitung bringt eine Lärm- und Staubbelastung mit sich.“
Der Gemeinderat kritisiert, dass die Schotterverarbeitung seit Jahren immer wieder verlängert wurde. Das gelagerte Material stamme noch vom Bau der Umfahrungsstraße und hätte eigentlich bereits 2015 entfernt werden müssen. „Hier findet kein Schotterabbau statt, sondern lediglich eine Verarbeitung und Zwischenlagerung, was zusätzlichen Verkehr erzeugt. Das Gelände liegt außerdem in unmittelbarer Nähe zum Dorf und die Verarbeitung bringt eine Lärm- und Staubbelastung mit sich“, so der Bürgermeister.
„Keine Gemeinde will es haben, aber jeder braucht es.“
Der Betreiber der Reggelbergbau GmbH hat diese Kritik gegenüber SALTO bereits letztes Jahr abgewiesen: „Von Bozen bis nach Salurn gibt es keine Schotterverarbeitungszone. Wir müssen zuschauen, wie das Material von Trient hierher transportiert wird. Keine Gemeinde will es haben, aber jeder braucht es. Wenn wir schon von Nachhaltigkeit reden, dann macht es keinen Sinn, die Produktion auszulagern und die Transportwege zu verlängern“, so Geschäftfsführer Hubert Brunner.
Auch Christian Grünfelder, Vizepräsident des Baukollegiums und Vertreter der Gruppe Bergbau und Gruben, hat gegenüber diesem Nachrichtenportal offen von einem drohenden Versorgungsnotstand gesprochen: „In mehreren Bezirken herrscht akuter Materialmangel, und neue Genehmigungen für Schottergruben sind seit Jahren praktisch zum Erliegen gekommen.“
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