5.000 Flüchtlinge über den Brenner
Seit einigen Monaten fährt eine Polizeistreife mit je einem italienischen, einem österreichischen und einem deutschen Beamten in den internationalen Zügen zwischen Trient und Brenner mit. So können Flüchtlinge ohne gültige Reisepapiere oft schon in Bozen aus den Zügen verwiesen werden, heißt es in einem Bericht der italienischen Polizei laut Nachrichtenagentur Ansa.
Trotzdem waren es im vergangenen Jahr immer noch rund 5.000 Flüchtlinge, die von den österreichischen Behörden am Brenner wieder nach Italien rückverwiesen werden. Dies, weil die Flüchtlinge aus Syrien oder den afrikanischen Ländern keine gültigen Papiere bei sich haben. Denn laut Dubliner Vertrag müssen sie dort um Asyl oder eine andere Aufenthaltsgenehmigung ansuchen, wo sie erstmals europäischen Boden betreten, und das ist in den meisten Fällen der italienische Staat.
Der Brenner ist im letzten Jahr in den Fokus der Flüchtlingsfrage getreten. Menschenrechtsvertreter forderten ein stärkeres Engagement Südtirols bzw. der angrenzenden Länder für die Menschen auf der Flucht. Mittlerweile wurde eine provisorische Erstversorgungsstelle im Bahnhofsgelände eingerichtet. So soll den Dutzenden von Flüchtlingen die dort jeden Tag stranden, eine warme Mahlzeit, notwendige Kleidung und einige Stunden Ruhe angeboten werden. Der Bürgermeister der Gemeinde Brenner Franz Kompatscher hat mehrmals seine Bereitschaft zu einer derartigen Anlaufstelle eingeräumt, allerdings solle der Brenner nicht zu einem Ort der Flüchtlingsversorgung schlechthin gemacht werden, so Kompatschers Sorge.