Chronicle | Mordfall Vahrn

„Der Schalderer“

Fragen unter den Ermittlern, Fragen in der Bevölkerung. Ist Petru Vlachovi der Name der Leiche? Wurde er in Schalders hingerichtet? Entführt in Nizza? Mit einem Mord im Nacken leben die Vahrner indes unbetroffen, fast schockfrei.
Hinweis: Dieser Artikel ist ein Beitrag der Community und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Abgeschwächter Schock, wenn diese Diagnose fest stellbar ist.

Der Tote vom Schalderer Wald, gefunden am Dienstag Nachmittag unweit der Ruine oberhalb von Vahrn, löste zunächst Schock aus im Dorf. In abgeschwächter Form, gepaart mit Verwunderung. „Ja, warum sie den genau hier abgelegt haben“, wundert sich der Vizebürgermeister Josef Tauber, „das fragen wir uns schon. Gekannt haben sie den Wald sicher nicht. Da wären sie noch ein Stück weiter rauf gefahren, zu den Schluchten.“

Andere Themen wie die Basiswahl, der Rücktritt Theiner stünden momentan im Vordergrund, so Tauber. Über „den Schalderer“, wie der Tote bei „den Leuten“ genannt wird, spreche so gut wie niemand. Makabre Witze an der Wirtshaustheke seien zu hören, aber Betroffenheit....nein, da schüttelt man auch im Wirtshaus zum Hubenbauer den Kopf. Von hier hat's keiner getan, meint einer, von hier sei keinem was passiert, fügt ein anderer hinzu. Also, Entwarnung.

In die gleiche Kerbe schlägt auch der Vizebürgermeister. „Der Mensch interessiert sich mehr für's `Daige'.“ Und erklärt sich den späten Fund der Leiche unter anderem mit der kalten Witterung: „Die Spaziergänger, die sich im Wald von Schalders gerne aufhalten, nützen die Sonne im Dorf herunten. Der Putztrupp der Gemeinde, der in zwei Wochen die Wälder auf Vordermann bringt, hätte die Leiche aber spätestens gefunden.“