Was Eltern wollen

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Wie sich Familie und Beruf vereinbaren lassen, ist eine Frage, die viele Mütter, Väter, Omas, Opas, Tanten und Onkel umtreibt. Um herauszufinden, mit welchen konkreten Herausforderungen Eltern in Südtirol diesbezüglich zu kämpfen haben, führte die „Allianz für Familie“ zusammen mit dem Verein „Thrive+“ eine Umfrage durch. Von Dezember bis April hatten Südtiroler Eltern die Möglichkeit, einen Online-Fragebogen zu beantworten. Die Ergebnisse sprechen eine klare Sprache.
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Die Ergebnisse
Wie der Fragebogen zeigt, gibt es 10 primäre Themen, die Eltern in Südtirol in Zusammenhang mit Familie und Beruf beschäftigen: der Wiedereinstieg ins Berufsleben, Teilzeitarbeit, Kleinkindbetreuung, Kinderbetreuung, Ferienbetreuung und Sommerurlaub, Schule und Mensa, Nachmittagsbetreuung, Elternzeitregelung, finanzielle Belastung, Rentenlücke und die Chancenungleichheit, die aus der Tatsache resultiert, dass Frauen immer noch den Großteil der Care-Arbeit ünernehmen.
Den Initiatoren des Fragebogens zufolge würden die Antworten zeigen, dass es mehr Flexibilität in den Bildungs- und Betreuungseinrichtungen und am Arbeitsplatz brauche, damit Vereinbarkeit gelingen kann. Zum großen Thema wurde auch die fehlende Zeit mit den Kindern oder der Wunsch nach einer echten Wahlfreiheit. So äußerten 58,5 Prozent jener Befragten, die ihre Erfahrungen in Form von Kommentaren wiedergaben, den Wunsch, mehr Zeit mit den Kindern verbringen zu können und fordern die finanzielle Anerkennung von Kinderbetreuungszeit und Care-Arbeit.
Thrive+ und die Allianz für Familie haben die Antworten der Umfrage genau analysiert. Ein Kommentar, der im Rahmen der Umfrage aufkam, wurde dabei zum Tenor der Initiative: „Südtirol bietet bereits einiges an Unterstützung – aber es reicht noch nicht. Wir können mehr“, so der oder die Befragte.
„Wir haben das Glück, Großeltern zu haben. Familien, die niemanden haben, tun sich sehr schwer.“
Ein Thema, das im Rahmen der Befragung besonders zur Geltung kam, war jenes der Sommerbetreuung. 56,7 Prozent der Umfrage-Teilnehmer gaben an, Probleme mit der Organisation der langen Ferien zu haben. So schrieb ein Elternteil: „Wir haben das Glück, Großeltern zu haben. Familien, die niemanden haben, tun sich sehr schwer – auch, weil sich viele die Sommerbetreuung nicht leisten können“.
Zur Sprache kam außerdem die Situation rund um die Kindertagesstätten. 19 Prozent der Befragten sind explizit unzufrieden mit der Verfügbarkeit der Kitaplätze.
Wie oben in der Grafik erwähnt, ist Elternzeit Frauensache. Unter den Befragten sind 2.800 Mütter, die diese hauptsächlich übernehmen. Dem gegenüber stehen 88 Väter und 20 Paare, die sich die Elternzeit gleich aufteilen. Wie die Befragten erklären, sind Frauen auch die Hauptverantwortlichen für den Haushalt, obwohl sich hier etwas mehr Gleichverteilung abzeichnet. 30 Prozent gaben an, die Aufgaben gleich zu verteilen. Nichtsdestotrotz machen sich 60 Prozent der Teilnehmer große oder sogar sehr große Sorgen um die Rentenlücke aufgrund der Kinderbetreuungszeiten.
Der Fragebogen drehte sich rund um Fragen wie „Wie lassen sich Familie und Beruf besser in Einklang bringen?“ „Mit welchen konkreten Herausforderungen sehen sich Eltern in Südtirol im Alltag konfrontiert?“ Oder: „Welche Formen der Unterstützung benötigen sie?“ Wie die beiden Akteure, Allianz für Familie und Thrive, erklären, sei es ihr Ziel gewesen, 500 Antworten auf den Fragebogen zu erhalten. Dazu hatten sie sämtliche ihnen zur Verfügung stehenden Kanäle und Mittel genutzt. Mit Erfolg: Knapp 3.500 Beantwortungen konnten bis zum 3. April gesammelt werden, davon fast 3.100 Mütter und gut 300 Väter. Zusammen mit 1.234 Kommentaren und Antworten gab es auch Anregungen, Wünsche, Anliegen und Sorgen, die teils detaillierte Schilderungen einzelner Personen beinhalteten.
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Die Umfrage
Der Fragebogen drehte sich rund um Fragen wie „Wie lassen sich Familie und Beruf besser in Einklang bringen?“ „Mit welchen konkreten Herausforderungen sehen sich Eltern in Südtirol im Alltag konfrontiert?“ Oder: „Welche Formen der Unterstützung benötigen sie?“ Wie die beiden Akteure, Allianz für Familie und Thrive, erklären, sei es ihr Ziel gewesen, 500 Antworten auf den Fragebogen zu erhalten. Dazu hatten Sie sämtliche ihnen zur Verfügung stehenden Kanäle und Mittel genutzt. Mit Erfolg: Knapp 3.500 Beantwortungen konnten bis zum 3. April gesammelt werden, davon fast 3.100 Mütter und gut 300 Väter. Zusammen mit 1.234 Kommentaren und Antworten gab es auch Anregungen, Wünsche, Anliegen und Sorgen, die teils detaillierte Schilderungen einzelner Personen beinhalteten.
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Vorbilder für Südtirol
Als Abschluss der Initiative zur Vereinbarung von Familie und Beruf fand das Event „Zukunft Familie“ statt. Dort wurden positive Beispiele aus Schweden und Prägraten (Osttirol) aufgezeigt. Ganztagsbetreuung, ganzjährige Angebote und moderne kurzfristige Buchungssysteme sowie ein gesichertes Recht auf einen Betreuungsplatz sind machbar und funktionieren – das zeigen die beiden Vorbilder. Nun sei es an der Politik, konkrete Schritte zu setzen, so die Organisatoren. „Solange es als normal gilt, dass vor allem Frauen unbezahlte Fürsorgearbeit leisten und damit unser System stützen, bleibt Vereinbarkeit ein leeres Schlagwort“, bekundet eine Elternstimme.
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Forderungen an die Politik
Aufgrund des Fragebogens stellen Thrive und Allianz für Familie fünf Forderungen an die Südtiroler Landespolitik: das Recht auf mindestens eine weitere Eintrittsmöglichkeit in den Kindergarten ab dem Kindergartenjahr 2025/2026. Die Umsetzung eines Mittagstischs oder einer Mensa in allen Gemeinden innerhalb 2027. Das Recht auf einen Platz in der Kleinkinderbetreuung innerhalb 2028. Die Umsetzung eines Ganzjahreskindergartens mit wenigen Wochen Schließzeiten innerhalb 2028. Zusätzlich wird das Recht auf Ganztagsbildung in Zusammenarbeit mit Anbietern aus Betreuung, Sport, Musik, Kultur ab dem Grundschulalter innerhalb 2028 gefordert.
Schön, auch mal die…
Schön, auch mal die Elternseite zu hören.
Ich bin Vater und habe bei der Geburt meiner Kinder je einen (!) Tag bekommen. Elternzeit konnte ich nicht nehmen, weil wir von einem guten Gehalt abhängig waren [Stichwort (nicht-)leistbares Wohnen].
Meine Frau arbeitet seitdem in Teilzeit, also ein klassischer Fall, würde ich sagen. Jetzt sind meine Kinder groß und ich vermisse jede Minute, die ich nicht mit ihnen verbringen konnte, vor allem im Sommer.
Um die Sache etwas wettzumachen, bringe ich mich stark im Haushalt ein. Aber die Zeit lässt sich nicht zurückdrehen.