Politics | Busbahnhofareal

Zukunft in Bozen?

Wird aus dem Unterstützungsverein für Renè Benko eine neue politische Kraft bei den anstehenden Bozner Gemeinderatswahlen. Präsidentin Anna Pitarelli schließt nichts aus.

Vier Tage noch bis zur mit Spannung erwarteten Einreichfrist für Projekte zum Areal um den Busbahnhofareal. Während sich ganz Bozen fragt, ob René Benko und seine Signa-Holding tatsächlich ernst machen und  sich aus dem Rennen zurückziehen, scheint sich sein Unterstützungskomitee auf eine weitere Herausforderung vorzubereiten: die Gemeinderatswahlen im kommenden Frühjahr. „Ausschließen wollen wir es sicher nicht“, bestätigt die Präsidentin des Vereins „Zukunft Bozen – Bolzano domani“ Anna Pitarelli Gerüchte über die Gründung einer eigenen Liste. Denn:  „Wir werden immer wieder von unseren Mitgliedern und zahlreichen UnterstützerInnen darauf angesprochen, warum wir keine Bürgerliste gründen.“

Konkrete Taten statt Stillstand und ewige Diskussionen in der Landeshauptstadt: Was mittlerweile auch von Bozens Vize-Bürgermeister Klaus Ladinser stammen könnte, ist das Motto, das sich der Bürgerverein bei seiner Gründung im vergangenen April gab. Allerdings machte die Gruppe um Pitarelli, Vize-Präsident Alberto Stenico, Paul Bacher, Evi Seebacher Cazzanelli, Heinz Peter Hager und Elmar Pardeller von Beginn an keinen Hehl daraus, wer ihren Wunsch in die Tat umsetzen könnte: Renè Benko bzw. die Signa Holding. Auf der Facebookseite des Vereins mag sich zwar manches Post zum Skaterpark oder aktuellen Verkehrsbelastungen finden. Der Großteil der Kommunikation widmet sich aber durchaus parteiergreifend den Vorteilen, die Benkos Projekt für eine Stadt hat, deren Niedergang dort ebenfalls in zahlreichen Fotos dokumentiert wurde.  Erst Ende vergangene Woche hatte das Komitee mit der Aufforderung an Bozens Stadtrat aufhören lassen, den Beschluss zu den Kriterien angesichts der Zweifel bekannter Exponenten der Stadtregierung noch einmal zu überarbeiten.

Plant Benko also über die Hintertür doch einzusteigen – und der Bürgerverein bereitet ihm den Weg dafür, wie bereits in den vergangenen Wochen spekuliert wurde? Hinweise darauf geben auch die Gerüchte dieser Tage, wonach die Holding des Investors vor dem Kaufabschluss für weitere Immobilien auf dem betroffenen Areal sei. Vereinspräsidentin Anna Pitarelli, die bereits bei den Gemeinderatswahlen 2010 kandidiert hatte und dem Stadtviertel Gries-Quirein als Präsidentin vorsteht, will zu solchen Spekulationen keine Stellung nehmen. Auch wenn sie bestätigt, dass zumindest über Vorstandsmitglied Heinz Peter Hager eine direkte Verbindung zur Signa-Holding besteht, agiere der Verein unabhängig von der Holding. Auch die Entscheidung über die Gründung einer Bürgerliste sei nicht davon abhängig, ob sich Benko an der Ausschreibung beteiligt.  „Doch natürlich warten wir gespannt auf die Entscheidung und hoffen, dass er nicht aufgibt“, meint sie.

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klemens hacht Mon, 08/04/2014 - 17:16

das hat schon langsam was sektiererisches. so innovativ und phantasievoll ist das benko-projekt bei weitem nicht, als das man daraus sogar eine bürgerbewegung schöpfen möchte. ausserdem merkwürdig, inwieweit man stadtplanerische konzepte in die hand eines investors legen würde. die werbebroschüre der Signa-Holding war ja eine zumutung.

Mon, 08/04/2014 - 17:16 Permalink
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Carducci Gernot Wed, 08/06/2014 - 00:36

Zukunft in Bozen? Die ist letztendlich doch Benko zu verdanken, der zwar unter diesen suspekten Bedingungen kein Angebot mehr abgeben wird aber zumindest durch seine Einmischung den Kaufleute-Clan dazu auffordert, nun doch ein nie erwünschtes Kaufhaus in Bozen errichten zu MÜSSEN. Den Kuchen teilen sich dann halt wieder diesselben....

Wed, 08/06/2014 - 00:36 Permalink