Jenesien mit Dolomitenblick
Foto: Oswald Stimpfl
Hiking | Herbstwanderung

Auf den Salten bei Bozen

Der Wetterbericht verspricht kein stabiles Hoch, aber ein paar sonnige Abschnitte sollten sich ausgehen. Es geht auf den Salten, meinen Hausberg bei Bozen.
  • Länge: 10,1 km

    Gehzeit: 3 h 15 min

    Höhenmeter: 300

    Anfahrt und Parkplatz: Ab Bozen auf der breiten Landesstraße nach Jenesien, das Dorf Jenesien umfahren, am Nordwestrand des Dorfes, an der Kreuzung der Jenesier Straße (SP 99, Bushaltestelle) mit der Straße nach Nobls auf letzterer freie Parkplätze. Infotafel mit Wanderkarte und Übersicht der geöffneten Lokale.

  • Ziel ist der Salten, der  Höhenrücken, der sich von den Meraner Bergen zum Bozner Talkessel hinzieht. Dabei gehen wir über Waldsteige durch hellen Föhrenwald bis zu den weiten, wegen der Niederschlägen in der letzten Zeit immer noch grünen Wiesen, der Blick geht übern den Bozner Talkessel zu den Dolomiten, übers Etschtal im Süden, zur Mendel und den fernen Meraner, Vinschger und Ultner Bergen. Am Weg liegen gleich zwei lohnenswerte Einkehrmöglichkeiten.

  • Wegverlauf

    Ausgangspunkt ist der Parkplatz an der Straßengabelung Jensien-Nobls am Nordwestrand des Dorfes Jenesien. Hier auch Bushaltestelle, Panoramatafel, Wegmarkierungen. Es geht kurz über eine steile Betonstiege, bald wird der Steig (Nr. 33/A) ebener, wir kommen zum Franzosenbildstöckl. Es erinnert an zwei Gefechte mit den französischen Eindringlingen, wobei sieben Schützen und der Kommandant, Peter Thalguter aus Algund, a. 21. November 1809 ihr Leben ließen. Nun schlängelt sich der Steig den Hang entlang, geht (Markierung 33/A) über den Altenbach, kurz bergauf, zuletzt über eine Wiese bis zum Gasthaus Locher. Nach der Einkehr folgen wir der kaum befahrenen Asphaltstraße über Wiesen und mit schönster Aussicht am Rand des beeindruckenden roten Erdrutschgebiets, der Lahn, mit den vereinzelten Erdpyramiden bis zum Gasthaus Wieser. 

    Nach dem Gasthaus gehen wir auf einem Steig bergauf zu einem höher vorbeiführenden breiten Feldweg (Nr. 10) und folgen der Markierung Gschnoferstall über eine weite, mit mächtigen Lärchen bestandene Weide. Achtung, wir dürfen die beschilderte Abzweigung nach Jenesien nicht versäumen und biegen wir an der Wegkreuzung rechts (Nr. 7) auf einen Steig ab und folgen den Schildern nach Jenesien. Der Weg dreht allmählich nach Südosten, wir sind auf einem Stück des „Guggn“  Erlebnisweges unterwegs, gehen zwischen Scheune und Haus des verlassen scheinenden und nur selten im Sommer bewohnten malerischen kleinen Gehöftes „Winterlee“ hindurch, kommen am Bauernhof „Saltner“ vorbei und sind nun auf der schmalen, asphaltierten Straße unterwegs, die zum Gasthof Edelweiß führt. 

    Hier halten wir uns rechts und folgen dem Waldweg und der Beschilderung bergab zum Hofschank (geschlossen) und Reiterhof Wieterer. Am Wegrand wurde ein alter Kalkbrennofen restauriert, bald danach, an einer Wegkreuzung, folgen wir dem Waldsteig „Ponyweg“, er bringt uns (10 Minuten nach der Abzweigung) zum Anschluss auf Steig Nr. 33/A, unseren Hinweg und bald danach zu unserem Startpunkt zurück.

  • Die Schule beim Locher

    Zwischen dem Bauernhof und der Scheune, in einem unscheinbaren Nebengebäude, war bis in den 70er Jahren, als noch keine Autostraße die Höfe mit Jenesien verband, eine Schule untergebracht. Ebenerdig war der Schweinestall des Bauern, im ersten Stock in zwei Räumen die Schule und im Dachgeschoss war die Vorratskammer des Bauern, der Kornkasten. Der Lehrer, ein Pusterer, wohnte im Haus, am Vormittag unterrichtete er die älteren Schüler, am Nachmittag die jüngeren, in den 60er Jahren gingen dort 54 Schüler zur Schule! I

    n den 80er Jahren wurde ganz in der Nähe ein neues Schulhaus errichtet, mittlerweile verband auch eine Autostraße die verstreut liegenden Höfe des Weilers Nobels mit Jenesien und Bozen. Wenig später, als die Schülerzahlen rapide zurückgingen, wurde diese neue Schule geschlossen und ein Schülertransport nach Jenesien eingerichtet, die Schule wurde zu einem Jungscharhaus umfunktioniert. 

  • Die Locher Leck

    Der Weg von Jenesien zum Locher quert den Altenbach, der bei Bozen, beim so genannten Gescheibten Turm, in die Talfer fließt. Er entspringt unter einer Felswand, der Locher Leck. Mineralien- bzw. Fossiliensammler entdecken in den Sandsteinschichten Reste versteinerter, ca. 260 Millionen Jahre alten Pflanzen. Dazu findet sich im Bachgeröll auch so mancher Brocken von grün-grauem Tonschiefer mit Muscheleinschlüssen. 

  • Einkehrtipps

    Gasthof Locher

    Familie Weifner. Öffnungszeiten: Ganzjährig; Juli – Allerheiligen kein Ruhetag, Nebensaison Do Ruhetag, Anfang Jänner – Mitte Mai nur Sa-So. Am Abend geschlossen. Nobls 13, Jenesien, Tel.: 0471 354160, www.gasthof-locher.com

     

    Gasthaus Wieser

    Nobls 36, Familie Pechlaner, Tel.  0471 1550722, Mobil: 333 5612997, www.gasthof-wieser.com. Fr. Ruhetag, Küche bis 17 Uhr, Im Winter nur am Sonntag geöffnet, abends nur auf Vorbestellung für Gruppen.