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Südtirols Sprachschatz

Sprachen sind ein besonderer Schatz, finde ich. Nicht nur in Südtirol, sondern auf der ganzen Welt. Habt ihr schon mal was von Sprachvolontären gehört?

Sprache lernen wir, wenn wir auf die Welt kommen. Wir hören Wörter, die wir irgendwann einfach benutzen. Babys lernen die Sprache ganz natürlich, sie hören ihre Eltern sprechen und schwupps, irgendwann plappern sie drauf los. So sollten wir es alle auch machen: Einfach drauflos sprechen! Unsere Muttersprache, in Südtirol - das ist entweder deutsch, italienisch oder ladinisch - sprechen wir ohne lang zu überlegen. Aber was ist mit den anderen Sprachen?

Ihr Kinder lernt in der Schule Sprachen, aber sprecht ihr die auch außerhalb der Schule? Eigentlich vergisst man eine Sprache schnell, wenn man sie nicht immer wieder spricht, und weil wir Südtiroler deutscher Muttersprache leider oft viel zu wenig Gelegenheiten haben, Italienisch zu sprechen, und umgekehrt, die Südtiroler, die Italienisch als Muttersprache haben, nicht oft mit Deutschsprechenden zu tun haben, haben sich die Politiker im Land etwas ausgedacht: Die Sprachvolontäre.

Klingt kompliziert, ist ganz einfach. Wenn ich meine Sprache weitergeben will, also Deutsch oder Italienisch, dann kann ich das bei den Volontären tun. Hier findet Ihr die Homepage. Es wird nach einem geeingneten Partner gesucht, und schon geht's los: Wir sprechen zusammen, und was passiert? Wir werden Freunde, und ganz nebenbei lernen wir - ganz automatisch!

Denn diese Treffen unter den Sprachvolontären sind nicht langweilig, sondern sie denken sich spannende Dinge aus. Sie gehen gemeinsam ins Museum, zum Einkaufen, wie im Leben halt. Sprache lernt man nämlich nicht indem man Bücher durchstudiert und Grammatikregeln auswendig lernt, sondern indem man miteinander Spaß hat, miteinander spricht, sich austauscht eben.

Ihr seht: Auch Erwachsene lernen, und wollen lernen. Seit vier Jahren läuft das Projekt der Sprachvolontäre, 1.500 Sprachpaare gibt es mittlerweile in Südtirol. Gestern, am 3. Dezember, wurden einige der Sprachvolontäre geehrt. Sie tun es wie die Babys, wie die Kinder  - einfach drauflos plappern!