Society | Luegbrücke

Der Autobahn-Shitstorm

Mit einer Kommunikationsoffensive bemüht sich die ASFINAG um Aufklärung bei der Sanierung der Luegbrücke. Das Ergebnis ist ein Shitstorm, der sich gewaschen hat.
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Foto: ASFINAG
  • Der österreichische Autobahnbetreiber ASFINAG setzt bei der Luegbrücken-Sanierung und den daraus resultierenden Einschränkungen für die Verkehrsteilnehmer voll auf Kommunikation. Mit bezahlten Anzeigen wird auf Facebook geworben und den Lesern umfangreiche Informationen über die bevorstehende Sanierung und die Einschränkungen, die damit verbunden sind, zur Verfügung gestellt. Wie berichtet, ist das 55 Jahre alte Bauwerk, das sich über eine Länge von 1,8 Kilometern erstreckt, am Ende seiner Nutzungsdauer angelangt. Nachdem die Konzession nur mehr eingeschränkt verlängert wurde, und um die Statik der Brücke zu entlasten, tritt ab 1. Jänner 2025 eine einspurige Verkehrsführung in beide Fahrtrichtungen in Kraft. Mit den Bauarbeiten wird voraussichtlich im Frühjahr 2025 begonnen. 

  • Eingeschränkt zweispurig befahrbar

    Grundsätzlich gilt mit Jahresanfang die Einspurigkeit, allerdings wird an rund 170 Tagen im Jahr – in Zeiten mit erhöhtem Verkehrsaufkommen – eine temporäre Zweispurigkeit durch eine besondere Verkehrsführung eingerichtet. 

  • Zweispurigkeit Verkehrsführung auf der Luegbrücke: An verkehrsreichen Tagen ist vorgesehen, dass Lkw auf die Innenspur wechseln, um das Tragwerk zu entlasten. Foto: ASFINAG

    Konkret ist vorgesehen, dass an an verkehrsstarken Tagen schwere Fahrzeuge mit einem Gewicht über 3,5 Tonnen auf der Innenseite der Brücke fahren, um das Tragwerk zu entlasten. Pkw können wie bereits bisher beide Fahrspuren nutzen. Um auch die Südtiroler bzw. italienischen Staatsbürger über die bevorstehenden Maßnahmen zu informieren, hat die ASFINAG eine umfangreiche Informationskampagne lanciert. Über Facebook-Anzeigen in deutscher wie auch italienischer Sprache wird man zur Webseite des österreichischen Autobahn- und Straßennetzbetreibers weitergeleitet, auf der alle Informationen abrufbar sind. Womit das Community-Management wohl aber nicht gerechnet hat, ist der Shitstorm, der sich auf der Facebook-Seite entladen hat und an dem sich auch Südtiroler Bürger zahlreich beteiligen. 

  • Die Schuld für die Einschränkungen und den daraus resultierenden Unannehmlichkeiten für die Autobahnnutzer wird dabei komplett der ASFINAG angelastet, die dafür verantwortlich gemacht wird, dass die von der Gemeinde Gries am Brenner geforderte Tunnellösung nicht umgesetzt wurde. „Jahrzehntelang habt ihr geschlafen …“, „Schikane! Stur und keine gemeinsame Kommunikation mit uns Südtirolern …“, „Dieses Bauwerk wird wohl in die Geschichte eingehen als großes politisches Versagen …“ - das sind nur einige der mittlerweile über 112 Kommentare, die sich unter dem Post angesammelt haben. 

  • ASFINAG: Das Community-Management hat alle Hände voll damit zu tun, die Gemüter der Facebook-Kommentatoren zu beruhigen und Aufklärung zu betreiben. Foto: Screenshot ASFINAG/Facebook
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Hartmuth Staffler Wed, 12/04/2024 - 17:35

Das Lustige ist ja, dass die vielen Baustellen auf der Südtiroler Brennerautobahn weit mehr Staus verursachen als die befürchteten bzw. vorausgesagten, bisher aber noch nicht eingetretenen Staus wegen der Sanierung der Luegbrücke. Unsere Brennerautobahn AG kommt natürlich nicht auf die Idee, sich dafür zu entschuldigen, daher muss sie auch keinen Shitstorm fürchten. Die ASFINSG muss da wohl noch einiges lernen. Mit ihrer selbstbezichtigenden Öffenlichkeitsarbeit hat sie die vielen bösen Kommentare selbst provoziert. Hinzu kommt natürlich, dass der Shitstorm gegen die ASFINAG von der Südtiroler Handelskammer und ihrer Presse befeuert, wenn nicht gar organisiert wird.

Wed, 12/04/2024 - 17:35 Permalink
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Hartmuth Staffler Wed, 12/04/2024 - 17:39

Das Lustige ist ja, dass die vielen Baustellen auf der Südtiroler Brennerautobahn weit mehr Staus verursachen als die befürchteten bzw. vorausgesagten, bisher aber noch nicht eingetretenen Staus wegen der Sanierung der Luegbrücke. Unsere Brennerautobahn AG kommt natürlich nicht auf die Idee, sich dafür zu entschuldigen, daher muss sie auch keinen Shitstorm fürchten. Die ASFINAG muss da wohl noch einiges lernen. Mit ihrer selbstbezichtigenden Öffentlichkeitsarbeit hat sie die vielen bösen Kommentare selbst provoziert. Hinzu kommt natürlich, dass der Shitstorm gegen die ASFINAG von der Südtiroler Handelskammer und ihrer Presse befeuert, wenn nicht gar organisiert wird.

Wed, 12/04/2024 - 17:39 Permalink
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Josef Fulterer Thu, 12/05/2024 - 07:14

Der FAHR-SPUR-Wechsel, "würde den Absturz der Viadukte/Brücken" auf der ganzen Brenner-Autobahn ein paar Jahre hinaus-zögern, "aber die an den Rechts-Verkehr gewöhnten Auto-Lenker werden banale Fahr-Fehler machen, die zu sehr schlimmen auch tödlichen Unfällen führen werden!"

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Thu, 12/05/2024 - 07:14 Permalink