Drohungen gegen "sindaca anticemento"
Etwa 580 Wohnungen, 260.000 zu bebauende Quadratmeter – ein Mammutprojekt, ein Betonklotz, den die vergangene Gemeindeverwaltung von San Lazzaro bei Bologna genehmigt hatte. Die neue PD-Bürgermeisterin, Isabella Conti, hat das Projekt gekippt, was ihr den Namen "sindaca anticemento" eintrug – und auch den Unmut der örtlichen Genossenschaften.
Sätze wie "Ma cosa intende fare questa? Vuole passare un guaio? Vuole che le capiti qualcosa?" wurden nicht direkt an die junge Bürgermeisterin gerichtet, sondern ihr indirekt zugetragen. Sie erhielt mehrere SMS ähnlichen Inhalts, beispielsweise über einen "möglichen Unfall". Vor kurzem wandte sich Conti an die Carabinieri. Die Angelegenheit beschäftigt mittlerweile die örtliche Staatsanwaltschaft, die junge Bürgermeisterin wird zu Hause überwacht.
Eine breite Solidaritätswelle erreichte Conti aus dem gesamten politischen Spektrum: Angefangen bei Contis eigener Partei, dem Partito Democratico, über Forza Italia, dem Nuovo Centrodestra bis zu SEL und dem Movimento 5 Stelle. Elly Schlein, seit Mai 2014 EU-Abgeordnete des PD, schrieb auf ihrer Facebook-Seite: "La mia solidarietà totale all'amica Isabella Conti, per queste pressioni indecenti. Avanti, a testa alta sulla strada giusta. Che siamo in tanti." Auch Ministerpräsident Renzi verkündete über Twitter, er habe mit Isabella Conti gesprochen: "Il @pdnetwork è al suo fianco a testa alta e senza paura."
Conti selbst wertete vor allem den Anruf des Ministerpräsidenten als wichtiges Zeichen. "Un segnale importante per i tanti giovani amministratori che lottano nei loro territori e che spesso si sentono un po' soli", betonte sie gegenüber der italienischen Tageszeitung La Repubblica.
Guter Fund. Leider sieht man
Guter Fund. Leider sieht man in den News nie etwas tiefer, was zu den Entscheidungen bezügich des Bauprojekts führte und wer wie involviert ist. Auch wenn sie die Bürgermeisterin ist: allein hat sie die Entscheidung im Gemeinderat wohl nicht getroffen.