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Italien wählt Lega und M5S

Kein Bündnis erreicht die 40 Prozent, Mitte-Links stürzt ab und die klaren Wahlsieger heißen M5S und Lega: Italien hat gewählt.
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Foto: Screenshot

Nach dem Chaos in vielen Wahlkabinen am Wahlsonntag zeichnet sich bei den Parlamentswahlen 2018 am Tag danach ein politischer Scherbenhaufen ab. Auf den Punkt gebracht: Kein Bündnis, das die nötige Mehrheit erreicht, um eine Regierung zu bilden, ein steiler Absturz von Mitte-Links und – ganz im europaweiten Trend - ein klarer Zuwachs von populistischen und EU-kritischen Kräften. Stärkste Einzelpartei wurde erwartungsgemäß der Movimento 5 Stelle, der um 8 Uhr bei fast drei Viertel der ausgezählten Stimmen im Senat bei knapp 32 Prozent lag. Als stärkstes Wahlbündnis hat sich ebenfalls gemäß den Prognosen Mitte-Rechts erwiesen, das derzeit bei über 37 Prozent liegt. Eine der größten Überraschung dieser Wahlen ist aber das Abschneiden der Lega von Matteo Salvini, die von 4 auf derzeit rund 18 Prozent zulegen konnte. Demgegenüber schaut die politische Mumie Silvio Berlusconi mit rund 14 Prozent für Forza Italia blass aus.

Noch blasser ist allerdings Matteo Renzi, dessen PD bei unter 20 Prozent, also nur knapp vor der Lega liegt. Klar unter den Erwartungen blieben auch Liberi e Uguali, also die EX-PDLer unter Pietro Grasso und der Bündnispartner der Südtiroler Grünen, der laut derzeitigem Stand nur rund 3 Prozent erreicht hat. Entsprechend desaströs ist das Ergebnis des Mitte-Links-Bündnisses, das derzeit im Kammer und Senat nicht einmal 24 Prozent erreicht. 0,44 bzw 0,45 trägt dazu die Südtiroler Volkspartei bei.

Der Norden wählt Lega, der Süden 5 Stelle, lässt sich das Ergebnis bei einem Blick auf die italienische Wahlkarte auf den Punkt bringen. Ob die beiden großen Wahlsieger dieses 4. März deshalb auch künftige Regierungspartner werden könnten, ist eine der vielen großen Fragen an diesem Montag Morgen. „Tutti  quanti dovranno venire a parlare con noi, usando i nostri metodi di correttezza, di trasparenza“, stellte die Nummer Zwei des M5S Alessandro di Battista in jedem Fall in einer ersten Stellungahme schon einmal klar.