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"SVP hat auf das falsche Pferd gesetzt"

Die SVP und damit Südtirol steht klar auf der Verliererseite dieser Wahlen, meint Sven Knoll. Und sieht nun einen Grund mehr für die Doppelte Staatsbürgerschaft.
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Foto: Foto: Salto.bz

„In Italien bricht das Chaos aus und Südtirol sitzt fußfrei in der ersten Reihe mit dabei“, lautet eine erste Wahlanalyse von Sven Knoll von der Süd-Tiroler Freiheit. Für den  Landtagsabgeordneten steht Südtirol klar auf der Verliererseite dieser Parlamentswahlen – „weil die SVP auf das falsche Pferd gesetzt hat und ihre Koalitionspartner zu den großen Verlieren zählen.“ Stattdessen zeichne sich ab, dass in Rom nun politische Kräfte wie Fratelli d’Italia das Sagen haben werden, die „lieber heute als morgen die Autonomie auflösen wollen“, so Knoll. Nicht nur diese Perspektive gibt dem Abgeordneten der Süd-Tiroler Freiheit aber zu Denken: Auch die europakritische Ausrichtung der Wahlsieger sollte laut ihm die Alarmglocken schrillen lassen: „Jeder kann sich ausmalen, was es für Südtirol bedeuten würde, wenn das umgesetzt würde.“ Damit findet die Süd-Tiroler Freiheit einen Grund mehr, ihr Anliegen Doppelte Staatsbürgerschaft voranzutreiben. Denn wie Knoll meint: „Es gehört zu einer verantwortungsvollen Politik dazu sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Und mit diesem Ergebnis kann keiner ausschließen, was passieren wird. Wir haben heute schon gesehen, wie die Finanzmärkte auf Italien reagiert haben.“

Dass in vielen Südtiroler Dörfern mehr als ein Viertel der WählerInnen nicht zur Urne gingen, sieht Knoll nicht als direkten Erfolg für seine Bewegung und ihren Wahlaufruf, sondern vielmehr als Zeichen eines steigenden politischen Desinteresses und vor allem als Protest gegen das Wahlgesetz. „Nachdem in Südtirol von vornherein niemanden außer der SVP eine Chance auf einen Parlamentssitz hatte, haben uns auch in den vergangenen Tagen noch viele Menschen in den Dörfern gefragt, warum sie überhaupt zur Wahl gehen sollen.“ Seine Bewegung habe aber immer dafür geworben, weiß oder ungültig zu wählen, um ein Zeichen des Protestes zu wählen, unterstreicht Sven Knoll.

Fühlt er sich nun für die Landtagswahl im Herbst gestärkt? „Jetzt ist überhaupt zu sehen, ob wir nicht im Herbst nicht auch in Rom auch noch einmal Neuwahlen haben“,  antwortet Knoll. Sicher sei aber, dass der 4. März die Position der Süd-Tiroler Freiheit gestärkt habe: „Denn nun erkennen die Südtiroler Italien ein Unsicherheitsfaktor ist – für Europa und vor allem für Südtirol. Und es deshalb an der Zeit ist, sich Gedanken über einen Zukunft ohne Italien zu machen.“