Society | Sensibilisierung

„Marsch der Raupen“

Frieden ist keine Selbstverständlichkeit. Aktivist John Mpaliza wandert deshalb von Ort zu Ort, um mit der Bevölkerung ein Zeichen für Solidarität zu setzen.
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Foto: Gemeinde Meran

John Mpaliza hat es sich zur Aufgabe gemacht, junge Menschen für den Frieden zu begeistern. Diese Woche wandert der Menschenrechtsaktivist durch Südtirol und ruft gemeinsam mit verschiedenen Organisationen zu Kundgebungen auf. Die erste Versammlung fand bereits am Montag in Meran statt. Weitere Veranstaltungen sind in Bozen geplant.

Am Montagvormittag, den 4. April, empfingen der Meraner Bürgermeister Dario Dal Medico und Stadträtin Emanuela Albieri vor der Landesfürstlichen Burg die Teilnehmer:innen an der vom John Mpaliza ins Leben gerufenen Sensibilisierungsinitiative „Marsch der Raupen“.

Menschenrechte, Gerechtigkeit, Frieden, ökologischer Wandel und aktive Bürgerschaft: Das sind die Themen, über die das Projekt „Marsch der Raupen“ die Bevölkerung zum Nachdenken bringen soll. Ins Leben gerufen wurde das Projekt vom Menschenrechtsaktivisten und Friedenswanderer John Mpaliza – mit dem Ziel, die Eigeninitiative junger Menschen durch die Förderung von Synergien zwischen Schulen, Institutionen und Verbänden zu stärken.

 

Frieden und Gerechtigkeit sind, wie wir in den letzten Wochen gesehen haben, keine Selbstverständlichkeit - Dario Dal Medico und Emanuela Albieri

 

Werte verteidigen

 

„Danke, dass Ihr heute hier seid, um Euer Zeugnis abzulegen und Eurer Stimme Gehör zu verschaffen. Ihr seid herzlich willkommen. Wir fordern Euch auf, Euren Weg und Euer Engagement in dem Bewusstsein fortzusetzen, dass die Werte, die Ihr verteidigt und die auch wir verteidigen, Hingabe und Anstrengung erfordern. Frieden und Gerechtigkeit sind, wie wir in den letzten Wochen gesehen haben, keine Selbstverständlichkeit. Jeder Einzelne und jede Einzelne von uns muss mit Ausdauer seinen Beitrag leisten, wenn wir in einer gerechteren, auf Solidarität und gemeinsamem Wohlergehen beruhenden Gesellschaft zusammenleben wollen“, so Dal Medico und Albieri. 

 

 

Nach einem Zwischenstopp beim Rathaus setzte sich der Marsch fort und hielt bei den verschiedenen Verbänden, die sich der Initiative angeschlossen haben: Upad am Sandplatz, Strike Up in der Romstraße, Jugenddienst in der Schafferstraße, Be Young am St.-Vigil-Platz und Tilt an der Reichstraße.

 

„Marsch der Raupen“ in Bozen

 

Am 6. und 7. April finden weitere Veranstaltungen zur Friedensinitiative „Marsch der Raupen“ in Bozen mit youngCaritas, OfficineVispa, Amnesty International Bozen, Arci, Anpi und dem Landesbeirat der Schülerinnen und Schüler statt. Am 7. April um 17:30 Uhr beginnt eine Friedenskundgebung bei der Bar Pippo 2000 auf den Talferwiesen.

 

 

Der Mann hinter der Initiative

 

Im Mai 2014 gab Mpaliza, ein 53-jähriger Software-Ingenieur kongolesischer Herkunft, der seit 28 Jahren in Italien lebt, seinen Job als Programmierer bei der Stadtverwaltung von Reggio Emilia auf, um Friedenswanderer zu werden. Seitdem läuft er durchschnittlich 35 bis 40 Kilometer pro Tag, um Orte zu erreichen, an denen öffentliche Versammlungen angesetzt sind, und um seine Botschaft des universellen Friedens zu verbreiten.

 

 

Bereits im Jahr 2016 wurde Mpaliza im Meraner Rathaus empfangen, als er nach Brüssel marschierte, um das Europäische Parlament aufzufordern, in seinem Heimatland zu intervenieren und ein Massaker an Zivilist:innen zu verhindern.