Die Abrechnung

Der Finanzskandal prägt das Ergebnis der vorgezogenen Landtagswahlen des Bundeslandes Salzburg.
Foto: Transart23

Die ÖVP erobert trotz Verlusten nach neun Jahren Junior-Partnerschaft wieder Platz Eins zurück, die SPÖ wird mit einem zweistelligen Minus abgewatscht, und die Grünen schaffen ein Traumergebnis von 20 Prozent – und schaffen es nach Innsbruck das zweite Mal in Folge die stärkste Kraft in einer Landeshauptstadt zu werden.

Das Ergebnis der heutigen Landtagswahl in Salzburg kann als klare Abrechnung des Landesfinanzskandals gesehen werden. Infolge spekulativer Finanzveranlagungen durch leitende Beamte ist dem Bundesland in den vergangenen Jahren ein Schaden in Höhe von mehreren hunderten Millionen Euro entstanden. Zumindest indirekt profitiert hat nun die ÖVP, die den Koalitions-Pakt mit der SPÖ und Landeshauptfrau Gabi Burgstaller nach Bekanntwerden des Finanzskandals im Dezember 2012 gebrochen hatte. Sie erlitt heute zwar ebenfalls Verluste von über sieben Prozentpunkten. Mit 29,2 Prozent der Stimmen ist sie jedoch wieder klare Nummer eins und wird voraussichtlich mit Wilfried Haslauer den nächsten Landeshauptmann stellen.

Die Hauptverantwortung für den Finanzskandal wurde dagegen der SPÖ angerechnet. Sie verlor bei der Wahl fast 16 Prozentpunkte und rutschte auf 23,6 Prozent und Platz zwei ab. Noch-Landeshauptfrau Gabi Burgstaller erklärte nach dem Wahldebakel umgehend – ihren ohnehin schon länger geplanten – Rückzug aus der Politik. Ein stolzes Plus von 12,6 Prozentpunkten können die Grünen für sich beanspruchen, die mit 20 Prozent auf Platz drei landeten. Positiv auch die FPÖ, die von 13 auf 17,2 Prozent zulegen konnte, und das Team Stronach, das in Salzburg bei seinem ersten Antreten auf Anhieb 8,4 Prozent erreichte.

Die Wahlbeteiligung sank in Salzburg leicht und lag bei rund 70 Prozent.