Society | Integration

Wenig bekanntes Vereinsleben

Ein Onlineverzeichnis soll Migrantenvereinen Sichtbarkeit geben und über Tätigkeitsfelder informieren. Gebündelt wurde die Information von der Genossenschaft Savera.
Expo der Vereine für Interkulturellen Dialog
Foto: LPA/Claudia Corrent
Nach der Expo der Vereine für interkulturellen Dialog Ende Oktober an der Eurac in Bozen, bei welcher sich eine Gruppe von rund 20 Vereinen der Öffentlichkeit vorstellte, wurde die von der Koordinierungsstelle für Integration in Auftrag gegebene und von Savera durchgeführte Bestandsaufnahme in Angriff genommen und soll demnächst auch als Broschüre erscheinen. Erfasst wurden 50 Vereine, wobei als Migrantenvereine solche gelten „die von Einwanderern gegründet und deren Mitglieder und Vorstand mehrheitlich aus Eingewanderten bestehen“ wie es auf der Webseite des Presseamts der Provinz heißt, welche die Wichtigkeit der Vereinstätigkeit für den interkulturellen Dialog, sowie für die Integration hervorhebt. Savera hat seine Wurzeln in der Tätigkeit des interkulturellen (und damit im Sinne der repräsentierten Gruppe übernationalen) Vereins „Porte Aperte – Offene Türen“, welcher 2001 gegründet wurde. Zuletzt organisierte Savera interkulturelle Treffen und Dialoge, bei welchen Wandern und Naturerleben ein verbindendes Element bilden sollen.
 
 
Die einzelnen „Vereinssteckbriefe“ enthalten dreisprachige Informationen (Deutsch, Italienisch, Englisch) zu Herkunftsland bzw. vertretener Gruppe, Gründungsjahr, Kontaktmöglichkeiten und Art der ausgeübten Tätigkeit. Es können Vereine namentlich gesucht, sowie durch die Kategorien „Afrika“, „Asien“, „Europa“, „Lateinamerika“, „International“, sowie „Religion“ gefiltert werden. Die beiden ältesten Vereine in der Auflistung (Gründungsjahr 2000) sind dabei Jinnah Pakistan, sowie die Associazione Latino Americana “INCAS”, während sich der jüngste Verein (2022), die Associazione “Chervona Kalyna” um Ukrainer:innen kümmert.
Die Vereine unterstützen die neuen Südtiroler:innen bei allem von Sprachenerwerb, sowohl in Bezug auf Deutsch- und Italienischkenntnisse, als auch jener des Herkunftslandes, bis hin zur Rückführung von in Südtirol verstorbenen Landesleuten. Über Hilfe bei bürokratischen Angelegenheiten bis zum Rechtsschutz setzt sich das Tätigkeitsfeld zum Ausleben von Kultur und Religion fort. Häufig stehen auch die Förderung der sogenannten zweiten Generation und die interkulturelle Mediation im Fokus. Auch das gehört mittlerweile, wenngleich am Rande der Wahrnehmung, zum vielbemühten Vereinsleben in Südtirol.