Economy | Filmschaffende

Streit um die Filmförderung

Der Verband der Filmschaffenden Südtirols (FAS) wehrt sich gegen eine „Vereinnahmung“ durch Andreas Pöder von der Bürgerunion und verteidigt die Förderkriterien.

Ein offener Brief der Gruppe „Junger Südtiroler Filmregisseure“ hatte Andreas Pöder auf den Plan gerufen, der bemängelte, dass der Südtirolbezug bei den geförderten Filmen „oft recht spärlich“ sei. In Zukunft solle die Förderung von Filme nur mehr bei eindeutigem Südtirolbezug erfolgen.

Georg Zeller vom Verband der Filmschaffenden Südtirols kritisiert Pöders Vorschlag: „Bei der BLS-Förderung handelt es sich um eine Wirtschaftsförderung und nicht um eine Tourismus- oder Kulturförderung, daher ist nicht die landschaftliche Wiedererkennung oder ein kultureller Bezug ausschlaggebend, sondern der wirtschaftliche Effekt. Jeder Euro Fördersumme muss mindestens 1,5-fach in Südtirol investiert werden, meist ist es mehr, und fließt somit letztendlich in die Arbeit von lokalen Filmschaffenden und Dienstleistern.“ Diese Förderung habe die hiesige Filmwirtschaft zweifelsohne belebt und hat Südtirol in der Branche europaweit bekannt gemacht.

„Trotzdem wurden viele Filme gefördert, die durchaus kulturell wertvoll sind und Südtirol bei den Film-Festivals in Cannes oder Berlin bekannt machen, wenn auch nicht immer durch die Inhalte oder Bilder der Filme. In Südtirol nur Filme über Südtirol und die Geschichte des Landes zulassen zu wollen, halten wir für weltfremd und kontraproduktiv: die lokale Szene würde unweigerlich auf einem europäischen Markt chancenlos bleiben“, sagt Zeller.