Politics | Kommunikation

Warten auf Francesca

Die Landesregierung wird die Beauftragung von Francesca Puglisi nicht zurücknehmen. Diese Woche muss die PD-Politikerin entscheiden, was sie tut.
Arno Kompatscher sagte von sich aus kein Wort. Allein das zeigt, wie sehr die Affäre und der Wirbel dem Landeshauptmann nahegehen.
Erst als ein Journalist auf der Dienstags-Pressekonferenz nachfragte, ging Kompatscher auf das Thema ein. Mit einer Überraschung: Die Landesregierung habe sich auf der heutigen Sitzung weder mit der Beauftragung von Francesca Puglisi zur Kommunikationsbeauftragten des Landes in Rom befasst, noch werden man den Beschluss zurücknehmen.
Die Ernennung war kein politischer Akt, sondern ein Verwaltungsverfahren“, erklärte der Landeshauptmann. Und weiter: „Es wäre falsch und gefährlich, wenn sich die Politik in Rangordnungen von Wettbewerben einmischen würde.“ Kompatscher erinnerte auch daran, dass es sich um einen befristeten Vertrag bis Jahresende handle.
Auf die fehlende Zweisprachigkeit der ehemaligen PD-Senatorin und Bressa-Lebensgefährtin angesprochen, erklärte der Landeshauptmann, „dass es schwierig war einen Südtiroler Kandidaten oder eine Kandidatin zu finden, der oder die sich in den römischen politischen Kreisen so bewegen kann.
In einem Nebensatz wurde aber auch klar, dass Kompatscher die „politische Opportunität“ der Puglisi-Ernennung heute anders einschätzt, als noch vor einer Woche.
Innerhalb der SVP schiebt man inzwischen dem Unterlandler SVP-Bezirksobmann Oswald Schiefer den Schwarzen Peter zu. Man unterstellt dem eigenen Fraktionssprecher, dass er es war, der die Lawine aus nichtigen Gründen losgetreten habe. Die Argumentation: Schiefer wollte seine eigene Nichte auf den Posten hieven, die in Rom als parlamentarische Assistentin arbeite. Eine Unterstellung, die eine Schwachstelle hat. Sonia Schiefer hätte sich - wenn sie Interesse gehabt hätte - durchaus am öffentlichen Auswahlverfahren beteiligen können.
Arno Kompatscher erklärte am Dienstag aber auch, dass er keinerlei offizielle Nachricht von Francesca Puglisi habe, ob sie die Stelle annehme oder nicht. Nach Informationen von salto.bz hat Puglisi mit einer SMS an einen SVP-Vertrauten bereits während der Sitzung der SVP-Leitung am Montag angekündigt, ob der Wirbels auf die Berufung zu verzichten.
Offiziell wird die „Sachverständige für Marketingfragen“ am Donnerstag oder Freitag in der Personalabteilung des Landes erwartet, um den Arbeitsvertrag zu unterzeichnen. Spätesten dann wird man wissen, ob die Affäre Puglisi weitergeht oder nicht.