Economy | Sparkasse

Der dritte Anlauf

Am 26. Juli sollen die Sparkassen-Aktionäre endgültig über die Haftungsklage gegen ehemalige Führungskräfte von Südtirols größter Bank entscheiden.

Aller guten Dinge sind drei. Für ehemalige Sparkassen-Führungskräfte wie Norbert Plattner und Peter Schedl oder bekannte Südtiroler Unternehmer und Freiberufler wie Maria Niederstätter, Anton Seeber, Siegfried Zwick, Heini Dorfer oder Gerhard Gruber mag dieses Sprichwort zynisch klingen. Doch laut einer aktuellen Mitteilung der Südtiroler Sparkasse sieht alles danach aus, als würde in einer weiteren Gesellschafterversammlung am 26. Juli im dritten Anlauf endgültig über eine Haftungsklage der Sparkasse-Gesellschafter gegen ihren ehemaligen Generaldirektor und Präsidenten sowie mehr als ein Dutzend Verwaltungs- und Aufsichtsratsmitglieder entschieden werden. Eine Klage, die in ihren Auswirkungen noch weit über die bisherigen Strafen hinausgehen könnte, mit denen die ehemaligen Führungskräfte bisher von der Banca d’Italia und der Börsenaufsichtsbehörde Consob belangt wurden. Auch deshalb hatte der frisch gewählte Stiftungspräsident Konrad Bergmeister Ende Mai beschlossen, die Entscheidung ein zweites Mal zu verschieben. Bekanntlich wurde die Abstimmung der Sparkasse-Aktionäre bereits auf der Vollversammlung Anfang April wegen eines damals  noch ausständigen Gutachtens von der Tagesordnung genommen.

Doch nun hat auch der ausschlaggebende Sparkassen-Aktionär ausreichend Zeit gehabt, sich in die heikle Thematik einzuarbeiten. Das gesamte Rechtsgutachten der Bank hat auch die Stiftung nicht zu Gesicht bekommen, da die Sparkasse allen Aktionären nur eine Zusammenfassung zugänglich machte.  Ab 11. Juli sollen auf der Internetseite der Bank und am Bozner Sitz der Sparkasse auch der aktualisierte Bericht des Verwaltungsrates zu diesem Tagesordnungspunkt verfügbar sein, heißt es in einer Pressemittteilung der Südtiroler Sparkasse. Doch auch Stiftungspräsident Konrad Bergmeister hat nach der Verschiebung der Entscheidung einige Anwälte damit beauftragt, die Causa noch einmal umfassend zu analysieren. Von einem weiteren Gutachten kann man dabei nicht sprechen, heißt es von Seiten der Stiftung. Doch in jedem Fall kann man in diesem dritten Anlauf davon ausgehen, dass das Führungsgremium der Stiftung ein vollständiges Bild über die rechtlichen Hintergründe der schwierigen Entscheidung hat. Ob dies für die Plattner, Schedl &Co. ein Vorteil ist, wird sich Ende Juli zeigen.