Economy | Interview

100 Tage neue Präsidentschaft Messe Bozen

Nach Ablauf von 100 Tagen zieht der neue Präsident der Messe Bozen, Armin Hilpold, eine erste Bilanz seines neuen Amtes.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.

Der aus Meran stammende 38jährige Wirtschaftsprüfer und Steuerberater spricht über seine ersten Eindrücke und Erfahrungen als oberster Repräsentant der Messe Bozen AG.

Messe Bozen: Wie waren Ihre erste Erfahrungen im Amt?

Armin Hilpold: Was mir an meinem neuen Amt besonders gefällt, ist die Vielfalt an wirtschafts- und zukunftsrelevanten Themen, mit denen man sich befasst. In meiner Funktion bei der Messe geht es um Strategie und Entwicklung, aber auch um Denken in Netzwerken auf lokaler Ebene und darüber hinaus. Die Veranstaltungen der Messe Bozen decken ja eine ganze Palette an Branchen und Sektoren ab. Insgesamt ist die Messe Bozen eine für das gesamte Land äußerst wichtige Institution und diese Rolle muss sie auch in Zukunft verstärkt spielen. Die Messe Bozen muss in erster Linie eine Plattform für alle lokalen Partner, Institutionen und Wirtschaftstreibenden sein, mit einem Blick auch über die Landesgrenzen hinaus. Diese Funktion hat die Messe bisher gut erfüllt und ich werde mich dafür einsetzen, dass dies auch unter meiner Führung so weitergeht.

Welches der den Wirtschaftskompetenzen des Landes entsprechenden Messethemen ist Ihnen am nächsten?

Ich interessiere mich für alle Thematiken, die mit unserem Territorium zu tun haben. In vielen Sektoren sehe ich noch große Entwicklungsmöglichkeiten, bei denen wir als Messe unseren Beitrag leisten können, indem wir den Wirtschaftstreibenden und wichtigen Verbänden eine Bühne bieten, auf der sie sich präsentieren, austauschen und ihre Kunden treffen können. Und da geht es in Zukunft verstärkt auch darum, digitale Technologien und Medien weiter zu nutzen und diese intelligent für die Austeller und Besucher unserer Messen einzusetzen. Die Funktion der Messe als Kontaktpunkt für den persönlichen Austausch zwischen Ausstellern und Besuchern wird in Zukunft noch wichtiger.    

Wie möchten Sie Ihr Amt interpretieren?

Die Rolle des Präsidenten ist zunächst eine repräsentative Funktion, aber noch wichtiger ist es, zusammen mit dem Verwaltungsrat die strategische Richtung vorzugeben. Für mich persönlich ist es sehr wichtig, das Netzwerk zu den lokalen Partnern zu pflegen und diese bestmöglich in unser Handeln einzubinden und – gemeinsam mit dem Verwaltungsratsmitglied und Botschafter a.D. Reinhard Schäfers – gezielt auch die Kontakte auf internationaler Ebene zu stärken. Diesbezüglich sei erwähnt, dass es uns vor einem Monat gelungen ist, unseren Vertrag mit der Messe München betreffend ISPO Beijing/Alpitec China in Peking bis 2022 zu verlängern. Diese Zusammenarbeit mit der Messe München stellt für uns eine große Chance für die Zukunft dar.

Wie schätzen Sie die Wichtigkeit von Netzwerken in der Wirtschaft ein?

Die Welt und besonders die Wirtschaft lebt von Netzwerken und wird dies in Zukunft noch mehr tun. Wer in Netzwerken denkt, wird viel mehr und bessere Möglichkeiten vorfinden. Viel zu oft herrscht (auch in Südtirol) noch dieses Kirchturmdenken vor, alles alleine und anders als die anderen machen zu müssen. Ich bin ganz im Gegenteil der Meinung, dass durch die Bündelung der Kräfte und Mittel, noch professioneller und besser gearbeitet und ein Projekt vorangebracht werden kann.

Was steht als nächstes an bei der Messe?

Wir sind natürlich mitten in der Vorbereitung unserer Messen im Herbst. Wir sind auch dabei unseren Online-Auftritt neu zu gestalten, sowohl die institutionelle Homepage der Messe Bozen, als auch die Unterseiten der einzelnen Messen. Wir werden ab Herbst mit unseren neuen Webseiten präsent sein und digitale Technologien und Medien verstärkt nutzen. Zudem arbeiten wir auch bereits an der einen oder anderen Neuerung für unsere Fach- und Publikumsmessen.

Armin Hilpold geboren am 11. Mai 1977 in Meran, studierte Betriebswirtschaft an der Universität Innsbruck und an der University of Notre-Dame (IN/USA); von 2001 bis 2003 arbeitete er als Analyst bei der Investment Bank Lehman Brothers in London. 2003 kehrte er nach Südtirol zurück; heute ist er als Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Partner im Bureau Plattner. Hilpold ist Mitbegründer des Vereins „Südstern – Das Netzwerk für Südtiroler im Ausland“, seit 2011 ist er dessen Präsident. Am 28. April 2015 wurde er auf der Gesellschafterversammlung der Messe Bozen AG zum neuen Präsidenten bestellt.