Kalorien?! Energie-Effizienz ist gefragt!
Das Freihandelsabkommen TTIP wird sich auf die Europäische Landwirtschaft auswirken. Es würden initiale Schocks für die Europäische Landwirtschaft in Kauf genommen werden, so Gemeinwohlökonom und Buchautor Christian Felber aus Wien.
„Das ist auch für Südtiroler Betriebe sehr bedenklich“, sagt Michael Oberhollenzer, Obmann von Bioland Südtirol.
Felber stellte bei den „Bioland Südtirol Sommergesprächen auf der Alm“ die durchschnittlichen Betriebsgrößen amerikanischer Landwirtschaftsbetriebe (ca. 170 ha) denen von Österreich (ca. 17 ha) gegenüber. Er erklärte, dass Treibhaustomaten das 500fache an Energie verbrauchen, als sie selbst liefern. Und dass aus Sicht der Energie-Effizienz ein Zehntel des Energie-Äquivalents bei der Lebensmittelproduktion anzustreben ist.
„Der Energie-Input sollte zehnmal kleiner sein als der Output, und nicht um das 500fache größer!“, so Felber.
Der Universitätsdozent schlussfolgert: „Es arbeiten zu wenig Menschen in der Landwirtschaft! Mit viel Maschinen-Einsatz und wenig Menschenkraft wird mehr Energie investiert, als am Ende herauskommt.“
Den Südtiroler Biobauern ist es deshalb wichtig, dass regionale Kreisläufe, kurze Zulieferstrecken und möglichst viel Einsatz betriebseigener Mittel die Energie-Bilanz positiv beeinflussen. Futtermittel aus Übersee werden zum Beispiel grundsätzlich nicht eingesetzt.
Die Bioland Botschaft von der Alm an die Konsumenten lautet deswegen:
„Schaut nicht nur auf die Kilokalorien Eurer Lebensmittel, sondern vor allem auch auf die Energie-Kalorien bei deren Her-stellung, Verpackung und Lieferung!“
Die konsequente Nachfrage nach saisonalen, regionalen UND biologischen Produkten wird die Südtiroler Biolandwirtschaft stärken! Zum Gemeinwohl von uns allen.
Die Bioland Sommergespräche auf der Alm fanden am Sonntag, 2. August auf der Seiser Alm, in idylli-scher Bergathmosphäre, bei Claudia und Bruno Obletter statt.