Nova Selva Sonora: Musik als Raum

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Am Donnerstag, 18. September verwandelt sich der NOI Techpark in Bruneck ab 20:30 Uhr in die Nova Selva Sonora, das neue Projekt des Ensembles „Azione_Improvvisa“. Mitglied des vielfach ausgezeichneten Quartetts ist die Akkordeonistin Margherita Berlanda. Sie stammt aus einem kleinen Ort in der Nähe von Pergine Valsugana und hat eine internationale Ausbildung in Deutschland und Italien absolviert. Wie ihr Instrument ist sie eine Brückenbauern. „Ich suche immer nach einer Möglichkeit, um alte und moderne Musik zu verbinden und Grenzen zu überschreiten", fasst sie ihr musikalisches Schaffen zusammen.
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Technik und Wald
Die neueste Möglichkeit dazu ist das Projekt Nova Selva Sonora, eine Mischung aus Konzert und visueller Installation, die sich rund um das Thema Natur und Wald dreht. Im Programm liest man: „Vielfältige Klangwelten werden hier ausgelotet, Brücken zwischen der visuellen Ebene und der Dimension des Klangs geschlagen. Suggeriert wird ein Wald. Die Zeit wird hier komprimiert und ausgedehnt, die menschliche Präsenz verflüchtigt oder transponiert, verdoppelt oder eliminiert. Die musikalische Erzählung gestalten die vier Musiker:innen von Azione_Improvvisa: Andrea Antonel an der Theorbe, Margherita Berlanda am Akkordeon, Pietro Paolo Dinapoli an der E-Gitarre und Daniela Fantechi an der Elektronik. Neue Kompositionen von Mauro Lanza, Maurizio Azzan und Einike Leppik wechseln mit einer installativen Fassung der Werke von Lula Romero. So entsteht ein immersiver Klangpfad, auf dem die Stücke ohne Unterbrechung aufeinander folgen.“
„Zentral ist dabei die Frage: Wie interpretieren junge Komponist:innen das Thema? Und das Schöne ist, sie tun es ganz unterschiedlich. Sie fragen sich: Was ist Menschlichkeit? Was wäre die Welt ohne die Menschen? Wie haben sich die Menschen im Laufe der Zeit verändert?“, erzählt hingegen Berlanda. „Dabei mischen sie alt und neu, auch alte und neue Klänge, akustische und elektronische.“
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Alt und neu
Tradition ist ein gutes Stichwort. Die meisten würden mit einem Akkordeon oder einer Ziehharmonika eher Volksmusik und Frühschoppen verbinden als moderne Musik. „Das stimmt“, gibt Berlanda zu. „Und das wollen wir für uns nutzen. Wir spielen bewusst mit diesen Assoziationen und Klischees, wollen sie aufbrechen und dem Publikum auch neue Klänge zeigen.“
Das Publikum anlocken soll auch die visuelle Installation, die sich durch das Konzert zieht. „Hier werden schon mal zwei Sinne angesprochen, das Hören und das Schauen“, erklärt Berlanda. „Auch das soll dem Publikum ermöglichen, Musik auf eine neue Weise zu erleben und ihm einen neuen Zugang bieten. Und es ist vielleicht auch interessant für Menschen, die sonst nicht so sehr an zeitgenössischer klassischer Musik interessiert sind. Wir erwarten ein sehr heterogenes Publikum.“
Auch die Eventlocation hat in diesen Überlegungen eine Rolle gespielt. „Der NOI Techpark ist eigentlich der ideale Aufführungsort für unser Projekt“, freut sich Berlanda. „Denn er stellt ebenfalls eine Verbindung zwischen Altem und Neuen dar und bietet Platz für die Installation. Ich persönlich freue mich schon sehr auf die Aufführung. Ich bin mir sicher, das wird für uns und das Publikum eine magische Erfahrung.“
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Neugierig geworden?
Das Konzert Nova Selva Sonora findet am 18. September um 20.30 Uhr im NOI Techpark in der Europastraße 9 in Bruneck statt. Alle weiteren Informationen zum Event und den Tickets finden Sie hier: https://transart.it/de/program/nova-selva-sonora
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