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Die Welt: Asexualität - Leonie auf der Suche nach sich selbst

Leonie ist 27 und lebt in Berlin. Wann das Nichts angefangen hat, weiß sie nicht mehr. So ist das mit dem Nichts, sagt sie. Leonie ist asexuell, Sex ist Nichts für sie. Doch wer glaubt ihr? Und wer ist sie wirklich?
Foto: Tiberio Sorvillo

 

Sie war sich lange gar nicht sicher. Als sie 14 war, haben die ersten Freundinnen ES getan. Keine hat da von Spaß gesprochen, es war wie eine Pflicht, man musste es hinter sich bringen. So war es dann auch bei ihr. Aber es wurde nicht besser. Eine Zeit lang dachte Leonie, sie kann das einfach nicht, so wie sie nicht Paragliden kann oder Klöppeln. Dass sie einfach schlecht im Bett ist. Dass es ihr deshalb keine Freude macht.

 

Ich muss dir was sagen.

Ich glaub, ich bin asexuell.

Ich mein's ernst.

Ich empfinde nichts.

Ich hab nur so getan als ob.

Ich lüge nicht.

Okay, gute Nacht.

Er weckte sie danach drei Mal, um ihr zu beweisen, dass sie sich das alles nur einbildet. Sie spielte mit. Die alte Nummer. Danach haben sie nie wieder darüber geredet. Ein halbes Jahr später hat sie ihn verlassen. Sie sagt, Lieben und Lügen geht eigentlich gut zusammen. Aber nicht für immer.

 

Den ganzen Beitrag über Leonie lesen Sie hier, auf Die Welt.

Wikipedia definiert Asexualität folgendermaßen.

Experten erkennen Asexualität als neue sexuelle Orientierung an. Lesen Sie mehr auf Zeitonline.

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gorgias

der politisch Korrekten in der postmodernen Gesellschaft

Ich frage mich wirlich wo liegt hier das eigentliche Problem? Asexualität wurde in der abendländischen Kultur nicht verfolgt, sondern sogar idealisiert:

„Nicht alle können dieses Wort erfassen, sondern nur die, denen es gegeben ist. Denn es ist so: manche sind von Geburt an zur Ehe unfähig, manche sind von den Menschen dazu gemacht und manche haben sich selbst dazu gemacht – um des Himmelreiches willen.“
– Matthäus 19,12

„Ich wünschte, alle Menschen wären [unverheiratet] wie ich [Paulus]. Doch jeder hat seine Gnadengabe von Gott, der eine so, der andere so.“
– 1. Korinther 7,7

Und wer heutzutage nicht das Bedürfnis hat Sexualität auszuleben, der wird auch nicht dazu gezwungen. Man müsste nur noch soviel Charakterstärke haben, um das einen potentiellen Partner klar zu machen und nicht mit ihm einfach Gefälligkeitssex zu haben. Wäre zumindest ehrlicher.
Weiters wer mit seiner Asexualität anonym bleiben will und nach der suche nach einem Partner ist der kann sich ja einen asexuellen Partner suchen. In der Gesellschaft fällt man als Paar dann auch nicht auf.
Was dem gesellschaftlichen Druck ein gewisses Bild an Sexualität zu entsprechen, so hat das der "Durchschnittsbürger" auch, weil er in Häufigkeit, Performance, Alter und geschlechtliche Neigungen nicht in eine vorgeschriebene Schablone passt.

Eigentlich dachte ich das Sommerloch wäre jetzt vorbei, als es noch notwendig wäre solche Themen aufzunehmen.

Sat, 09/07/2013 - 18:01 Permalink