Politics | Die Zukunft der Autonomie

Ein drittes Autonomiestatut für Alto Adige-Südtirol

Hat das zweite Autonomiestatut seine Aufgabe erfüllt? Und was sind die Modelle der Zukunft?
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Foto: Gs Excelsior

Das Autonomiestatut ist ein Dokument in Verfassungsrang, das alle Maßnahmen zugunsten der deutschen und ladinischen Minderheit in der Provinz Bozen enthält. Korrekt handelt es sich dabei um das „zweite Statut“ – im Gegensatz zum 1948 in Kraft getretenen „ersten Statut“, das als wenig zufriedenstellend beurteilt worden war. Sein größter Verdienst ist die Befriedung des ethnischen Konflikts, der nach der erzwungenen Annexion Südtirols in Folge des Ersten Weltkriegs entstanden war. Auch wenn dieser Prozess allgemein als notwendig eingestuft wird, sind nicht alle Bürger des Landes davon überzeugt, dass damit das definitive Ziel erreicht wurde. Sowohl auf italienischer wie auch auf deutscher Seite gibt es weiterhin Vorbehalte, wenn auch mit unterschiedlichen Vorzeichen. Im Laufe der vergangenen Jahre ist zunehmend klar geworden, dass der Bedarf nach einer weiteren Überarbeitung oder auch einer Ablehnung (im sezessionistischen Sinne) des Statuts besteht. Eine der wichtigsten Aufgaben der lokalen Politik wird deshalb in den kommenden Jahren darin bestehen, die notwendigen Strategien und Methoden für seine Reform zu erarbeiten.