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Schulstart: Wo die Demografie zuschlägt

In der Volksschule ist er schon vollzogen, den Oberschulen steht er noch bevor: Wie sich der demografische Wandel in der deutschsprachigen Schule nieder schlägt.
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Foto: Slon

Startschuss für mehr als 50.000 deutschsprachige  Schülerinnen und Schüler sowie 12.000 Kindergartenkinder: der Apparat Schule kommt wieder in Gang. Während  die Kinderzahl im Kindergarten  gegenüber dem Vorjahr stabil bleibt, gibt es in den verschiedenen Schulstufen auch heuer einige Auf- bzw. Abwärtsentwicklung.  Leicht bergauf geht es heuer bei den Volksschülern, die gegenüber dem Vorjahr von 19.972 auf 20.092 gestiegen sind. Ein Minus von 365 Schülerinnen und Schüler verzeichnet die Mittelschule, die heuer insgesamt 11.528 Jugendliche besuchen. Leichter Rückgang auch in der Oberschule, wo die Schülerzahl von 13.447 auf 13.382 sinkt. Erneut mehr Schüler hat in diesem Schuljahr dagegen die Berufsbildung, die 8071 junge Menschen besuchen; davon mehr als 5000 in der Vollzeitschule. Zum Vergleich: Vor zwei Jahre waren es noch 7161.

Statistiken, die in direktem Zusammenhang mit der demografischen Entwicklung stehen. Die macht in Südtirol zwar nicht mehr die enormen Schwankungen mit, die es zwischen den Boom der Sechziger Jahre mit bis zu 9700 Geburten pro Jahr und dem Rückgang auf zeitweise unter 5000 Geburten Mitte der Achtziger Jahren gab. Im den vergangenen Jahren war laut Wolfgang Oberparleiter, Direktor des Amtes für Schulverwaltung  vor allem der Echoeffekt dieses großen Geburtenrückgangs, also die Auswirkung auf die nächste Generation zu spüren.

Nachdem die jährlichen Geburten von Mitte der Neunziger Jahre bis Anfang der Nuller Jahre im Durchschnitt bei 5500 lagen, bewegten sie sich in den vergangenen Jahren im Schnitt zwischen 5300 und 5400.  Und wie Oberparleiter vorrechnet: 200 bis 300 Babys im Jahr weniger  ergeben über mehrere Jahre gesehen 1000 Schüler weniger. In diesem Ausmaß veränderte sich in zuletzt auch die Zahl der Volksschüler, die vor sieben Jahren  noch bei knapp 21.000 lag. „In der Mittelschule wird dieser Effekt derzeit gerade vollzogen, dann wird er sich in die Oberschulen bzw. Berufsschulen weiterziehen“, sagt der Direktor des Amtes für Schulverwaltung. In der Berufsschule wird  der demografische Rückgang  bei den Schülerzahlen allerdings durch den Anstieg ausgeglichen werden, den der Ausbau auf das vierte und ab 2014/2015 fünfte Berufsschuljahr mit sich bringt.

Eine  generelle Gegentendenz bringt die steigende Zahl von Migranten, bei denen  in den vergangenen Jahren eine zunehmende Verschiebung von der italienischen zu deutschen Schule zu beobachten ist. „Die Zahlen sind jedoch nicht so hoch, dass sie tatsächlich spürbare Auswirkungen mit sich bringen“, sagt der Amtsdirektor.

Auf die Anzahl der  hat die Demografie bislang jedoch keine Auswirkungen gehabt. Einerseits, weil die wellenartige Entwicklung bislang zu einen Ausgleich zwischen den Schulstufen geführt hat. „Außerdem hat sich die Landesregierung bislang den Sparforderungen auf staatlicher Ebene widersetzt und die Anzahl der Lehrstellen stabil gehalten“, so Oberparleiter. Sprich: Es bleibt in der Grund-, Mitte- und Oberschule weiterhin bei etwas mehr als 5800 Vollzeitstellen.