Solidarisch, solidarischer, Südtirol
Landesbedienstete verteilen Informationsbroschüren, Politiker unterhalten sich angeregt mit Parteikollegen, Senioren nehmen an Führungen durch die Büros der Landesregierung teil, vereinzelte Kinder erfreuen sich an den bunten Luftballons vor den offenen Türen des Landtags, Erwachsene greifen gierig nach den Erfrischungsgetränken und Snacks die von den Parteien angeboten werden, Interessierte nutzen die Chance den Arbeitsplatz der Politiker aus der Nähe zu begutachten. All das ist ein Indiz für den 5.September, Tag der Autonomie Südtirols, Tag der offenen Tür im Palais Widmann und im Südtiroler Landtag.
Thema des Tages: Autonomie und Südtirol. Dieser Tag wurde genutzt, um ein Zeichen zu setzten, für ein solidarisches Handeln, dass nicht nur heute, sondern 365 Tage im Jahr stattfinden sollte. Laut Landeshauptmann Arno Kompatscher ist die Autonomie Südtirols grundlegend für das solidarische Handeln innerhalb und außerhalb der Landesgrenzen. Denn erst durch die autonome Gesetzgebung und autonome Verwaltung hat Südtirol genügend Gestaltungsräume um Solidarität zu zeigen. Wie viele verschiedene Arten von Solidarität es in Südtirol gibt, demonstrierten die verschiedenen Informationsstände, die dicht aneinander gereiht im Innenhof des Palais Widmann standen. Operation Daywork, Landesverband der freiwillien Feuerwehren, Ariadne- für die phsychische Gesundheit aller, Südtiroler Ärzte für die Welt - um einige zu nennen.
"Dabei sollen sich lokale und faire Produkte gegenseitig ergänzen.", erklärt Dalvai.
Im Weltladen in Latsch werden bereits, neben Produkten aus fairem Handel, Produkten von lokalen Bauern aus dem Vinschgau angeboten. "Dort wird auch eine totale Transparenz in der Produktionskette garantiert. Damit kann man sicher gehen, dass der Bauer der den Speck liefert auch wirklich ein Schwein zu Hause hat.", schmunzelt Gritsch. Denn im Grunde geht es gleichermaßen um die Existenzsicherung des südamerikanischen Kakaobauer und um die des Vinschger Bergbauern.
Generell bewertet Gritsch die Sensibilität der Südtiroler hinsichtlich des fairen Konsmus als positiv und verweist auf die Eröffnung des 15. Weltladen Südtirols in Klausen. Dennoch belaufen sich die durchschnittlichen Pro-Kopf-Ausgaben für Produkte aus fairem Handel in Italien auf 8€. Da besteht augenscheinlich noch sehr viel Platz nach oben.