Culture | Vernissage

Valparaiso

Heute Abend eröffnet im Fotoforum "Valparaiso" des in Aosta geborenen, in Mailand lebenden Fotografen Francesco Merlini. Mit wenig Licht entsteht ein Portrait des Tals.
Valparaiso
Foto: Francesco Merlini
Die Selbstbeschreibung des Künstlers zum Projekt: Seit vielen Jahren versuche ich, die Geschichte des Tals zu erzählen, in dem ich geboren wurde und seit meiner Kindheit viel Zeit verbracht habe, auch wenn ich in Mailand, einer Großstadt, aufgewachsen bin. Dieses Tal ist ein Ort, den ich geliebt und gehasst habe, ein Ort, mit dem ich durch ein emotionales Band verbunden bin, das mich, meinen Vater, der verstorben ist als ich fünfzehn war, und meine vor einigen Jahren verstorbene Mutter umfasst.
Irgendwann beschloss ich, jede Art von dokumentaristischem Ansatz beiseitezulassen, mit dem Bewusstsein, dass ich mich nie für die Schönheit der Naturlandschaft oder die objektive Realität dieses Ortes interessiert hatte. Ich wollte einem Ort, der die Menschen durch seine Existenz verändert, beschützt und ihr Leben zerstört, eine Stimme geben.
In meiner Arbeit verschmelzen Erinnerungen an die Zeit, die ich in diesem Tal verbracht habe, mit Träumen, Albträumen und Visionen, für die sich mein Verstand diesen vertrauten und doch so fernen Ort als Handlungsort ausgesucht hat, wobei ich mich auf eine Art magischen Realismus stütze.
In einer Zeit, in der die Menschen Fotografien immer schneller betrachten, beschloss ich, eine fotografische Sprache zu verwenden, die die Betrachterin oder den Betrachter dazu bringt, innezuhalten, näher heranzukommen und die Augen zusammenzukneifen, um sich an die Dunkelheit dieser schillernden Bilder zu gewöhnen, die eine persönliche Reise zur Abrechnung mit diesem Tal enthüllen.