Politics | Bozen

PD streitet über Vorwahlen

PD-Sekretärin Liliana di Fede will den nächsten Bozner Bürgermeister-Kandiaten über Vorwahlen bestimmen. Und die Wogen in ihrer Partei gehen wieder hoch.

Es ist keine Neuigkeit, dass innerhalb des Südtiroler PD gestritten wird. Seit dem Wochenende gibt es dafür allerdings wieder einen neuen Grund: Soll der künftige Bürgermeister-Kandidat bzw. die Kandidatin über Vorwahlen bestimmt werden oder nicht? Zur Diskussion gestellt hat die Frage die Parteisekretärin selbst: “Primarie aperte per un PD che non ha paura: Cambiare passo per intercettare il futuro”, lautet der Appell eines langen Posts, das Liliana di Fede am Samstag Nachmittag auf ihrer Facebook-Seite postete, bevor sie sich zur Diskussion über Flüchtlinge in die Bozner Bahnhofsremise begab. Ein Programm, das partizipativ und in engem Dialog mit der Stadt erarbeitet wird, Kandidaten, die auf transparente und offene Weise statt von Parteigremien oder auch nur von Parteimitgliedern bestimmt werden - das ist die Richtung, die die Parteisekretärin vorgibt.

Ein gefundenes Fressen für die parteiinterne Opposition rund um Roberto Bizzo, die vor dem ersten Bozner Wahlgang mit ihrer Forderung nach Vorwahlen bei der Parteispitze abblitzte. “Schön, dass die Parteisekretärin nun die Vorwahlen entdeckt, nachdem sie davor alles unternommen hat, sie zu verhindern”, so sein höhnischer Kommentar zu di Fedes Vorstoß. Dabei ist der Landtagsabgeordnete keineswegs gegen Vorwahlen - doch man kann sie nicht lancieren, nachdem man Mitte-Links zerstört hat, so Bizzo, der erneut den Rücktritt der Parteisekretärin forderte.

Während sich der Koordinator der vergangenen Wahlen Carlo Costa noch in Zurückhaltung übt - “eine verfrühte Diskussion, zuerst müssen wir überlegen, wie der PD in Bozen wieder an die Menschen herankommt”, erhielt Liliana di Fede noch am Wochenende volle Rückendeckung ihres Parteisekretariats: Nein zu einem PD des Streits und der gegenseitigen Anklagen, Ja zu einer Miteinbeziehung der Wähler in die Entscheidungen, schreiben Carlo Bassetti, Alessandro Huber, Giuseppe Marino, Nadia Mazzardis, Aneta Ngukaj, Christian Schatzer und Sonia Zanotti in einer gemeinsamen Pressemitteilung. “Al fronte della conservazione noi rispondiamo con l'innovazione e l'apertura, col programma partecipato e le primarie aperte: cambiare passo per intercettare il futuro".