Economy | Von unedel zu hipp

Was im Kitchen Lab entstehen kann

Ideen im Lebensmittelbereich scheitern häufig bereits in der Produktentwicklungsphase im Labor - NOI Techpark schafft mit seinem Kitchen Lab Abhilfe in solchen Fällen.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Was im Kitchen Lab entstehen kann
Foto: Ivo Corrà/NOI Techpark

So genial eine Idee im Lebensmittelbereich sein mag: für Neueinsteiger kann sie bereits am Labor für die Produktentwicklung scheitern. Eine vielversprechende Neuentwicklung zeigt, warum NOI Techpark für solche Fälle die richtige Anlaufstelle ist.

Es ist ein altes Problem, vor dem so gut wie alle Metzgereien und Gastronomen stehen: Was tun mit den Teilen eines Rinds, die nicht auf dem Teller landen? Also mit den als unedel bezeichneten Teilen, die überbleiben, wenn Filet, Roastbeef oder Wangen verkauft oder verarbeitet sind. Eine Herausforderung, die den bekannten Koch Josef Affenzeller und den Gastronomie- & Event-Profi Günter Falser (Falbner GmbH) zusammenbrachte. Zwei innovative Köpfe mit einer gemeinsamen Idee: Wie wäre es, wenn wir diese geschmacklich guten Rohstoffe von unedlen zu hippen Teilen machen – und daraus hochwertiges und nachhaltiges Convenience Food produzieren? 10 Monate später sind daraus fünf erste, so gut wie marktfähige Produkte entstanden. In den vergangenen Wochen kamen Testpersonen in Feinkostläden im Rahmen eines Markttests auf den Geschmack von Gulasch, Ragout, Burger-Patties, Fleischkrapfen und einer Rinderbrühe, die im ersten Halbjahr 2022 unter der Marke „Josefus“ auf den Markt kommen sollen.

Produkte, die vieles vereinen, das heute unter dem Begriff Nachhaltigkeit gehandelt wird: ob Kreislaufwirtschaft, kurze Produktionswege oder regionale Qualität und Natürlichkeit, hinter der konkrete Gesichter stehen. Wie Philipp Lobis vom Landmannhof in Unterinn am Ritten, von dessen – in Südtirol geborenen und aufgezogenen – Rindern die Rohstoffe stammen. Die Convenience-Produkte werden 100% natürlich ohne Zugabe von Konservierungsmitteln oder Geschmacksverstärkern hergestellt, als Verpackungsmaterialien werden Glas, recycelbare Schweißfolie und Südtiroler Apfelpapier verwendet.

Ein Projekt mit Potenzial zur Best Practice – auch weil an der Entwicklung nicht nur das Duo Falser und Affenzeller beteiligt ist. „Uns war von Beginn an klar, dass wir jemanden brauchen, der uns auf dem Weg von der Idee zur Umsetzung begleitet – mit Know-how, dem richtigen Netzwerk und einer Struktur für die Produktentwicklung“, erzählt Günter Falser. Im NOI Techpark fanden sie alles auf einmal. Allen voran mit der Versuchsküche Kitchen Lab. Dort konnte Affenzeller im Sommer 2021 wochenlang an Rezepten und Herstellungsmethoden tüfteln und eine Testreihe von 800 Stück produzieren. Doch auch Serviceleistungen in den Bereichen Tech Transfer und Innovation Management brachte die beiden weiter. „Vor allem bei der Definition unserer Zielgruppe half man uns sehr, unsere Ideen zu schärfen. Besonders hilfreich ist auch das Netzwerk des NOI – vom Finden eines Produkt-Designers für die Verpackung bis hin zu wertvollen Kontakten für potenzielle Vertriebspartner“, so Falser. Ein weiterer Riesenvorteil: Einen guten Teil der Kosten für die unterschiedlichen Leistungen konnten die beiden über eine Innovationsförderung der Provinz abdecken.

Noch ist die Ziellinie Markteinführung nicht ganz erreicht. Doch schon jetzt zieht man auch im NOI Techpark eine positive Bilanz: „In Projekten wie diesen kann man tatsächlich gegenseitig voneinander lernen. Josefus zeigt uns einmal mehr, wie fruchtbar es ist, unterschiedliche Fertigkeiten und Erfahrungen zusammenzulegen. Unser Angebot aus Innovation Management und technologischer Produktentwicklung - in einem Labor, das zur marktkonformen Herstellung von Lebensmitteln angemeldet werden kann - ist für solche Projekte maßgeschneidert“, so der Verantwortliche des Kitchen Lab Ben Schneider.