Gegen ein Tabu ansingen
Der November ist meist grau, kalt, trist und öde. Noch dazu drückt zweite Lockdown zusätzlich das Gemüt der Menschen: Die Krise, Existenzängste, Isolation, Unsicherheit können psychologisch sehr belastend sein. Genau daran will die Südtiroler Metalband Dead Like Juliet mit der Veröffentlichung ihrer neuen Single ansetzen. Die sechs Musiker wollen mit dem Lied „SAVE ME“ (deutsch: „Rette mich“) auf das allgegenwärtige und doch von der Gesellschaft verschwiegene Thema Suizid und Depression aufmerksam machen.
Der unsichtbare Kampf
„Viele von uns führen einen Kampf mit sich selbst; einen Kampf, der für die meisten Mitmenschen oft gar nicht sichtbar ist. Einen Kampf, der häufig verloren wird. Und gerade in diesem speziellen Jahr 2020 ist dieses Thema aktueller denn je. Wir müssen endlich aufhören, es zu tabuisieren. Die Gesellschaft muss darüber sprechen und den Betroffenen Hoffnung geben. Sie müssen wissen, dass sie nicht allein sind“, so das Statement der Band über die Message von „Save Me“.
Die Musiker würden sich wünschen, dass die Menschen beginnen würden, darüber zu reden, wie es ihnen wirklich geht und Gefühle zulassen. Vor allem Männer verschweigen oft ihre Gefühle, um keinerlei Schwäche nach außen zu zeigen. Die Gesellschaft muss endlich akzeptieren, dass Depression eine Krankheit wie jede andere ist. Das Aufsuchen von Experten, in dem Fall Psychologen, muss endlich enttabuisiert werden. „Wenn wir alle beginnen, uns mit Depressionen und Suizid auseinanderzusetzen, können wir Signale besser erkennen und damit vielleicht Leben retten“, meint Ale, Sänger der Band. Ein erster Schritt, den jeder Einzelne machen könnte, wäre auf die Mitmenschen zu schauen, ein offenes Ohr zu haben, sie anzusprechen und dann in einem nächsten Schritt zum Besuch eines Experten zu ermutigen.
Auch über den Werther-Effekt haben sich Dead Like Juliet Gedanken gemacht. Sie wollten das Problem sichtbar machen, erreichen, dass Leute sich damit identifizieren können und gleichzeitig Positives bewirken. Der Text des Songs ist zwar düster, aber dadurch ist er authentisch. „Betroffenen nur zu sagen ‚alles wird gut, sei glücklich‘ reicht meist nicht“, meint Ale. Das Musikvideo endet mit einer positiven Wendung und soll gleich wie der letzte Satz im Lied signalisieren: „You can be saved. You are not alone.“ (deutsch: „Du kannst gerettet werden. Du bist nicht allein.“)
Kompliment an die Band—super
Kompliment an die Band—super Sound,tolles Video und wichtiges Thema
Gegen ein Tabu ansingen? Wenn
Gegen ein Tabu ansingen? Wenn es schon im Kinderkanal thematisiert wird: https://de.wikipedia.org/wiki/Bernd_das_Brot
Und über Suizid redet man nicht, um den Nachahmeffekt zu vermeiden. Sehen wir mal was für eine Wirkung dieses Lied hat, sofern man das Gesungenge überhaupt versteht.
In reply to Gegen ein Tabu ansingen? Wenn by gorgias
Es wird nicht über die Suizid
Es wird nicht über die Suizid(versuch)e berichtet, aus Angst vor dem Werther-Effekt.
Aber über Suizidgedanken muss man reden (dürfen), gerade in schwierigen Zeiten.
In reply to Es wird nicht über die Suizid by Martin Koellen…
Wenn man über Suizid redet
Wenn man über Suizid redet muss es in einem bestimmten Setting sein. Wie dieser Artikel auf bestimmte Ansprechspartner hinweisst.
Das Lied für sich genommen iat aber ohne Kontext. Nebenbei lasst sich der text im schlimmsten Fall auch als animation zum selbstmord lesen.
In reply to Wenn man über Suizid redet by gorgias
@Gorgias Bevor man
@Gorgias Bevor man kommentiert, sollte man sich das gesamte Video ansehen und die eingeblendeten Zeilen lesen, speziell die letzten. (Das Gegröle muss man in Kauf nehmen.)
Bravo!! \m/
Bravo!! \m/
Excellent Video, really Well
Excellent Video, really Well-made!
Especially these days an im
portant topic!
It's a pity it's hard to understand the text. Proud of you!!!! Keep on rocking!!!!
Obwohl mich sonst Liedtexte
Obwohl mich sonst Liedtexte kaum interessieren, der scheint mir treffend: https://www.sunshine.it/dead-like-juliet-save-me-official-music-video/
Zum "Nachahmungs-Effekt" als Tabu-Begründung, der ist m.M.n. nicht mehr tauglich für das 21 Jahrhundert. Robert Enke z.B. war Fussballprofi und hat Jahre mit seinen Depressions-Schüben gekämpft. Schließlich wählte er den Freitod, um sein geheimes Leiden zu beenden. Die Witwe hat eingedenk ihres Mannes eine Stiftung rund um das Thema Depression (u. Kinder-Herzkrankheiten) ins Leben gerufen. Theresa Enke sprach/spricht seit 2009 bewusst und öffentlich über das Thema Depression und ich finde das gut und wichtig. Interviews mit Theresa Enke:
https://youtu.be/K4-6Kg7EJrI
https://www.zeit.de/news/2019-10/29/teresa-enke-was-fuer-ein-fataler-tr…