Nach Glaning zum Gasthaus Noafer
Auf dem Südwesthang des Tschöggelbergs liegt auf einer sonnigen, ebenen Geländeterrasse in 770 m Höhe, von Kastanienhainen umgeben, der Noafer. Er bietet eine herrliche Weitsicht nach Osten zum Rosengarten und nach Westen zu den Meraner Bergen.
Die Wurzeln des Hofes gehen bis ins Mittelalter zurück, als er Versorgungshof der nahen Burg Greifenstein war. Der Noafer wird von der Familie Lamprecht-Lechner als Bauernhof und Gasthaus geführt. Von den drei Schwestern ist Maria die Wirtin, ihr Mann Günther steht in der Küche, Anneliese und Johanna helfen bei Bedarf aus und Bruder Andreas ist Bauer und für den Wein zuständig.
Die Speisekarte ändert sich mit den Jahreszeiten: Im Frühjahr gibt es Spargelgerichte, im Sommer Leichteres wie Gemüse- und Brennnessellasagne, im Herbst Teigtaschen und Gnocchi mit Kastanien, dazu Schlachtplatten mit hausgemachten Hauswürsten und Fleisch von den eigenen Rindern sowie gebratene Kastanien, im Winter Pressknödel mit Graukäse und Erdäpfelblattln mit Sauerkraut. Ein Hit sind die Leberknödel nach Omas Rezept. Als Süßspeisen locken Torten, Kuchen und „Striezel“, Hefegebackenes mit Sultaninen. Von den 4 Hektar Weinbergen kommen exzellente Weine wie Weiß- und Blauburgunder, Sauvignon und Zweigelt.
Wie komme ich hin?
Von der Straße nach Jenesien nach 3,5 km links in einen Tunnel Richtung Glaning abbiegen und weitere 3,5 km fahren bis links die Zufahrt zum Noafer kommt.
Die Wanderung zum Noafer
Ausgangspunkt ist der Grieser Platz (Bus 10A bzw. 10B). Von dort geht es vorbei an der Alten Grieser Pfarrkirche zur Guntschnapromenade. Das erste Teilstück geht über diese Promenade, wir genießen die Aussicht über Bozen, die Dolomitenkulisse und die vielen mediterranen Pflanzen, die an diesem klimatisch begünstigten Standort gedeihen. Nach der Wohnanlage „Villa Germania“ – die um die Wende vom 19. zum 20. Jh. ein Nobelhotel war – treffen wir auf die ersten Weingärten. Hier verlassen wir die Promenade (Hinweisschild), biegen in den Buschwald ein und folgen dem etwas verwachsenen, alten und steilen Weg zum Buschenschank Föhrner (Markierung 9). Am Haus vorbei geht der gepflasterte Weg steil bergauf, quert die Autozufahrt nach Glaning und kommt bald darauf zum Gasthaus Messner, das auf einem sonnigen kleinen Plateau liegt. Bis hierher 1 h 20’. Kurz nach dem Messner deckt sich unser Weg mit der kaum befahrenen Asphaltstraße, die uns in ebenes Hangquerung, mit schöner Aussicht übers Etschtal, zum Noafer bringt. Rückweg wie Hinweg.
Gehzeit 1 h 50’ , Länge 4,1 km, 550 Höhenmeter
In der Nähe Ruine Greifenstein
Vom Noafer aus bietet sich der Besuch der Ruine Greifenstein an; sie stammt aus dem frühen 12. Jh. und wird im Volksmund „Sauschloss“ genannt: Ähnlich einem Adlerhorst ist sie auf einer Felsnadel gelegen und vom Noafer aus in zwanzig Minuten zu erreichen (Steig Nr. 11). Das letzte Steigstück zur Burgruine ist etwas schmal und ausgesetzt, der Zustieg zum Burghof ist nicht ganz einfach. Rückweg wie Hinweg.
Man erzählt sich, dass die verzweifelte Besatzung der Burg während einer Belagerung die allerletzte Sau über die Schlossmauer warf, um Nahrungsüberfluss vorzutäuschen und die Belagerer tatsächlich zur Aufgabe zu bewegen. Tatsächlich wurde die Burg mehrmals belagert, eingenommen und zerstört, zuletzt im November 1426.
Infos in Kürze
Gasthaus Noafer, Fam. Lamprecht-Lechner, Glaning 37, Jenesien
Tel. 0471 266539
Geöffnet Ende Aug.–20. Juni, 10–18 Uhr, Di. Ruhetag
Im Herbst abends auf Vorbestellung