Politics | Aus dem Netz

Rentenskandal: Ein Brief vom INPS

Die breite Empörung über goldene Politikerrenten auf Leserbriefseiten und im Netz mag in manchen Fällen die Verhältnismäßigkeit überschreiten. Doch vieles sollte auch zum Innehalten und Nachdenken anregen. Ein konkretes Beispiel.

Die größte Kluft zwischen der politischen Führung und der Bevölkerung, die es in Südtirol je gegeben hat, diagnostiziert SVP-Parlamentarier Karl Zeller in Sachen Politikerrenten-Skandal. Das konkrete Ergebnis zeigt sich in diesen Tagen auf Facebook-Seiten, in Internetforen oder auf Leserbriefseiten. Wie nicht zuletzt die Schmähliste zeigt, die der ehemalige Politiker Franz Pahl angelegt hat, überschreitet so manches, was in diesen Tagen geschrieben wird, die Grenzen des guten Geschmacks und der viel beschworenen Verhältnismäßigkeit, die nun von der Bevölkerung in Sachen Politikerrenten eingefordert wird. In anderen Fällen geben die zahlreichen Rückmeldungen und Beispiele dagegen einen Anstoß, noch einmal von Grund auf über Fairness und Verhältnismäßigkeit der Entlohnnung unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen nachzudenken. Ein konkretes Beispiel einer Facebook-Userin.  

Meine Mutter ist 78 Jahre alt und hat sieben Kinder zur Welt gebracht. Das heißt sie hat dem Land Südtirol zu sieben Steuerzahlern verholfen. Als sie ins Rentenalter kam, stellte sich heraus, dass ihr Arbeitgeber für sie nicht einbezahlt hat. Na ja, das war früher ja nichts Neues. Sie glaubte, sie hätte ja einen Anspruch auf die Mindestrente, aber fehlgeschlagen. Mein Vater bekam damals 10 Euro zu viel. Also wieder nichts. Dann hat sie am Anfang 23 Euro monatlich bekommen und nach ein paar Jahren, haben sie dann festgestellt dass das noch zu viel ist und haben sie auf 13€ monatlich herabgesetzt. Das ging bis 2011 so weiter und dann haben sie beschlossen, dass das auch noch zu viel ist und dass sie von nun an nichts mehr bekommen würde. Gestern lag ein Brief von der INPS im Briefkasten, wo drinstand, dass sie das Geld von 2009 bis 2011 zurückzahlen müsste und das sind genau 242 Euro. Die Rente für 3 Jahre! Durch eine Nachrechnung wurde festgestellt, dass sie in den drei Jahren auch keinen Anspruch auf die 13 Euro gehabt hätte. Ist das noch zu fassen? Sie hat sieben Steuerzahlern das Leben geschenkt und sie selbst muss dafür hungern und die Anderen stecken einfach so Millionen ein!!! Ich bin so wütend und zugleich traurig auf unsere Politiker, dass ich es kaum in Worte fassen kann. Schämt euch wirklich!