Society | Statistik

Die Südtiroler und der Sport

Fast 60 Prozent der Südtiroler treiben Sport. Kinder und Jugendliche sind besonders aktiv. Ausschlaggebend sind auch Staatsbürgerschaft, Studientitel und Geschlecht.
Schwimmen
Foto: Pixabay

Die Jugend bewegt sich zu wenig, Übergewicht bei Kinder und Jugendlichen nimmt zu, Sport und Bewegung müssen stärker gefördert werden – mit diesen Botschaften traten die Landesräte für die deutsche Schule und Gesundheit, Philipp Achammer und Martha Stocker Ende vergangenen Jahres an die Öffentlichkeit, um neue Initiativen zu präsentieren, die vor allem junge Menschen zu mehr Bewegung animieren sollen: mehr Sport in der Schule – in Partnerschaft mit den Sportvereinen –, eine Sensibilisierungskampagne mit prominenten Südtiroler Sportlern, “Bewegung auf Rezept”. Doch ist Südtirol tatsächlich so faul?
Die jüngsten Daten des Landesstatistikinstitutes ASTAT malen ein deutliches Bild: Fast 60 Prozent der Südtiroler Bevölkerung treibt regelmäßig Sport. Und: Besonders sportlich sind die Jugendlichen.

Anlässlich des Internationalen Tages des Sports für Entwicklung und Frieden, der am heutigen 6. April begangen wird, hat das ASTAT einige Daten über die sportliche Betätigung der Südtiroler veröffentlicht.

Demnach betreiben 57,9% der Südtiroler ab drei Jahren Sport, 41,7% regelmäßig, 16,2% gelegentlich.
Zwischen 2001 und 2017 hat der Anteil der regelmäßigen Sportler leicht zugenommen – und ist nach wie vor höher als der gesamtstaatliche Wert: “Um die +15 Prozentpunkte”, heißt es aus dem ASTAT.

19,7% der Südtiroler betreiben zwar keinen Sport, bewegen sich aber einmal oder mehrmals in der Woche bei Spaziergängen über mindestens zwei Kilometer, beim Schwimmen, Radfahren oder Ähnlichem.
11,2% der Bevölkerung betätigten sich weder sportlich noch körperlich.

 

Wer sportelt?

Laut ASTAT sind Alter, Staatsbürgerschaft, Studientitel und Geschlecht – in dieser Reihenfolge – jene soziodemografischen Merkmale, die beeinflussen, ob jemand regelmäßig oder wenig bis gar keinen Sport treibt. Keinen Einfluss haben hingegen der Familienstand und die Wohngegend.

Die Analyse nach Altersklasse zeigt, dass vor allem die Jüngeren viel Sport betreiben. Der Anteil der Jugendlichen zwischen 3 und 17 Jahren, die regelmäßig Sport treiben, beträgt 57,6%. Bei den 65-Jährigen und Älteren sind es 20%.

Unter den italienischen Staatsbürgern beträgt der Anteil der Personen, die sich regelmäßig sportlich betätigen, 43,2%. Unter den ausländischen Staatsbürgern sind es 26,6%.

Der Anteil der gewohnheitsmäßigen Sportler steigt bei höherem Studientitel – unabhängig vom Alter. Unter den Personen ohne Matura üben 38,7% regelmäßig sportliche Aktivitäten aus, unter den Personen mit Universitätsabschluss sind es sogar 53,5%.

Männer (44,7%) treiben eher regelmäßig Sport als Frauen (38,8%). Die Prozentanteile der Männer und Frauen, die keinen Sport ausüben und sich weniger als einmal in der Woche körperlich betätigen, weichen kaum voneinander ab und liegen jeweils knapp über 20%.

Sportliche Betätigung muss nicht immer etwas kosten: Weniger als die Hälfte (45,2%) der Südtiroler, die Sport treiben, haben bei der Sportausübung 2017 Ausgaben für die Nutzung von kostenpflichtigen Einrichtungen, für periodische Beiträge an Sportvereine oder für Sportkurse getätigt.