Politics | Gemeinde Brixen

Ein "zu braver" Obstgarten

Woran liegt es, dass das Siegerprojekt für den Hofburggarten in Brixen immer noch in der Warteschleife hängt? Bürgermeister Albert Pürgstaller führt Überzeugungsgespräche mit der Landesregierung.
Foto: salto

Noch bis zum 11. Mai ist der Hofburggarten in Brixen frei zugänglich für die Besucher: Den Garten als sozialen Treffpunkt aufzuwerten, ist seit 2006 Anliegen der Gemeinde Brixen, in mehreren Etappen wurde darauf hingearbeitet. Nach Abschluss des Mietvertrags mit den Eigentümern des Gartens, der Diözese Bozen-Brixen, kam es schließlich im letzten Jahr zur Ausschreibung eines Gestaltungswettbewerbs und zur Ermittlung der Sieger.

Das Meraner Landschaftsarchitekturbüro freilich und die Architekten Klotzner und Höller gewannen den internationalen Wettbewerb zur Gestaltung des Brixener Hofburggartens mit einem Projekt, das die historische Anlage mit seinem Baum- und Blumenbestand aufwertet, ohne groß oder spektakulär verändern zu wollen. Ein Ruhe- und Genussraum soll entstehen, mit einem Rundgang auf mehreren Ebenen, großzügig angelegt und robust genug um auch große Besucherströme aufzunehmen.

Nun ist dieses Projekt den Geldgebern, der Landesregierung jedoch nicht großartig genug. „Zu brav, zu wenig attraktiv“, eigentlich habe man sich etwas anderes vorgestellt, auch Bürgermeister Pürgstaller wäre ein etwas glamouröseres Vorhaben lieber gewesen, sagt er.
Der Brixner Bevölkerung hingegen gefällt das Projekt, das zur Zeit im Chinesischen Turm einsehbar ist, auch das Landesdenkmalamt war zufrieden mit dem Siegerprojekt.

Er werde weitere Gespräche führen, meint Bürgermeister Albert Pürgstaller, Anfang Juni werde er ein weiteres Mal bei Landeshauptmann Durnwalder anklopfen, schließlich sei der Wettbewerb und das Siegerprojekt von der Landesregierung bzw. seinen Ämtern so gewollt gewesen. Nun soll sie es auch finanzieren.

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Markus Lobis Tue, 05/07/2013 - 14:10

Bürgermeister Pürgstaller will und will nicht aus den Watschen lernen, die er von den Bürgern bekommt. Die von der so genannten "Wirtschaft" in Kooperation mit dem Bürgermeister geplante Vergewaltigung des Hofburggartens durch Event- und Disney-Fuzzies wurde von der Bürgerschaft eindrucksvoll abgeschmettert. Nach einem mustergültig durchgeführten Wettbewerb und einem recht überzeugenden Siegerprojekt wird nun durch die Hintertür wieder versucht, die Verkommerzialisierung des Areals voranzutreiben. Ein schäbiges Spiel, das hier betrieben wird. Aber als Brixner wundert mich bald gar nichts mehr...

Tue, 05/07/2013 - 14:10 Permalink
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Salto User
Sepp.Bacher Tue, 05/07/2013 - 22:32

Nach dem Vorbild von Andernach am Rhein gibt es in Deutschland eine neue Bewegung namens "Die essbare Stadt". Grünanlagen und Brachland werden mit Gemüse bebaut. Sicher gibt es auch noch Blumen, Sträucher und Bäume. Interessierte Bürger, Rentner und Arbeitslose bauen ihr eigenes Gemüse an und ernten es. Die Anlagen werden von Bürgern selbst, von Kurzzeit-beschäftigten Arbeitslosen und Gärtnern bebaut und gepflegt. Neben Blumen und Gemüsebeeten gibt es anstatt Rasen schöne Blumenwiesen - ein bisschen Land und Bauerngarten in der Stadt.

Tue, 05/07/2013 - 22:32 Permalink