Eine Reise nach Israel Teil 1:
Planst du eine Reise nach Israel so wirst du gleich gefragt „Ist das nicht gefährlich?“, und das bereits vor deiner Abreise. Aus dem Archiv der Erinnerung tritt uns nun bildhaft entgegen, was in den Medien über die konflikthaften Ereignissen gezeigt wurde, Busse die in die Luft gesprengt wurden, Selbstmörder die inmitten von menschenüberfüllten Marktplätzen ihrem eigenen und vieler anderer Leben ein Ende gesetzt haben, usw., usw. Deshalb habe man auch immer wieder mit strengen Kontrollen zu rechnen. Dass man bei einer solchen Reise ein Quantum Angst miteinzuberechnen habe, ergibt sich also von selbst.
Das heilige Land im nahen Osten wird deshalb als heilig bezeichnet, weil es von mehreren großen Religion als die eigene Heimat definiert wirde. Die Hauptstadt Jerusalem zeugt von diesem Nebeneinander, was oft in ein Übereinander mündet und meist zu einem Durcheinander wird. Die Stadt innerhalb der Stadtmauern ist in Bereiche unterteilt, die den jeweiligen Konfessionen zugeteilt worden ist – nebeneinander. In der Grabeskirche erzeugt das Übereinander der Altäre der verschiedenen Konfessionen ein ziemliches Durcheinander. Die vielen Menschen, unabhängig von der jeweiligen Konfession, drängen sich die heiligen Objekte selbst zu berühren. Und dabei hinterlassen sie viel Abfall im heiligen Ort.
Jerusalem selbst bereist sich einfach, die meisten heiligen Stätten liegen nahe beieinander und sind zu Fuß leicht erreichbar. Die Geburtsstätte Jesu aber liegt außerhalb. Betlehem liegt im Palästinensergebiet. Um von Jerusalem dorthin zu kommen, sind Grenzen im wahrsten Sinne des Wortes zu durchschreiten, wenn nicht sogar zu übertreten. Es tritt ein, wovor man vorher gewarnt worden war. Lebendig kommen die Bilder, die wir in den Medien gesehen haben in uns hoch, ausgelöst von der kriegshaften Aufmachung an den Kontrollen im Bus an den Check Points. In den Gesichtern der kaum 20 jährigen Soldaten, die mit dem Zeigefinger am Abdruck die Passkontrollen durchführen, zeigt sich ein freundliches Lächeln, sie tun ihre Pflicht und ihre Augen lassen kaum ein Gefühl von Feindlichkeit oder gar Hass erkennen. Eine Gefahr ist von außen nicht zu spüren, auch wenn sie im Hintergrund aktiv bleibt.