In Europa gibt es 150 Sprachen und mindestens 270 ethno-linguistische Minderheiten. Jeder größere Staat Europas hat Minderheiten dieser Art. Dazu kommen „neue Minderheiten“ in Form der Millionen Migranten, die seit Generationen nach Europa und vor allem in die EU zugewandert sind und ihre Kulturen und Religionen mitgebracht haben. Auch die religiöse Vielfalt in Europa wächst, gleichzeitig auch neue Reibungen und Gefahren. In einigen Regionen wie Südtirol, Baskenland, Deutsch-Belgien ist ein vorbildlicher Minderheitenschutz aufgebaut worden, zahlreiche andere ethnische Minderheiten sind noch nicht soweit. Andere Regionen streben aus ihrer Geschichte und nationalen Eigenart heraus Eigenstaatlichkeit an. Wieder andere stehen hingegen vor dem kulturellen Untergang. Wie steht es um Europas Minderheiten? Reicht der heute bestehende Schutz aus? Wie haben sich die rechtlichen Schutzinstrumente auf nationaler und internationaler Ebene bewährt? Kann Autonomie verstärkt angewandt werden? Welcher Umgang mit den neuen Minderheiten?

Referierende: Günther Rauz, Thomas Benedikter

Bozen, Bibliothek Kulturen der Welt
Di 06.06.2017, 18:00 Uhr