Gelebter Kommunismus
Auf Vollbeschäftigung in genossenschaftlichen Betrieben und auf gelebte Bürgerbeteiligung setzt der Bürgermeister von Marinaleda, einem 3.000 Einwohner zählenden Dorf im spanischen Andalusien. Bürgermeister Juan Manuel Sánchez Gordillo sieht mit seinem Vollbart selbst aus wie ein Abbild von Karl Marx, die Ähnlichkeit sei gewollt, sagt er, so wie er seit den 80er Jahren danach trachte, die Prinzipien des Kommunismus in Marinaleda zu verwirklichen. Damals besetzte er mit einer Gruppe von Tagelöhnern das Land und die Finca eines Großgrundbesitzers, man sprach bei Politikern vor und trat in den Hungerstreik, frei nach der Parole "Das Land denen, die es bearbeiten". Die andalusische Regierung enteignete schließlich das Land des Aristokraten und sprach es der Gemeinde zu. Seither wird es in Form einer Kooperative von den Einwohnern Marinaledas selbst verwaltet.
Alle Entscheidungen werden in Vollversammlungen im Dorf getroffen, die Einwohner entscheiden selbst, wieviel Steuern sie zahlen und wofür der Mehrwert aus ihrer Arbeit verwendet wird.
Hauptarbeitgeber im Dorf ist ein landwirtschaftlicher Genossenschaftsverband. Mit seinen knapp 3.000 Einwohnern hat Marinaleda eigene Sportanlagen, einen Park, ein Schwimmbad, Grundschule und Gymnasium. Ihre Häuser bauen sich die Dorfbewohner selbst: Die Gemeinde stellt das Grundstück zur Verfügung. Ein billiger Kredit für das Baumaterial kommt aus Sevilla, und den bezahlen die Selbstbauer mit fünfzehn Euro im Monat zurück. Vor dem Rathaus leuchtet die Parole: "Ein anderes Leben ist machbar". Wie der gelebte Kommunismus in Marinaleda aussieht, lesen Sie hier im Spiegel-Online-Artikel.
Juan Manuel Sanchez Gordillo regiert seit über dreißig Jahren in Marinaleda
https://www.youtube.com/watch
https://www.youtube.com/watch?v=YSvOK9RRGFM