Culture | Festival

Transart again

Von Franzensfeste bis zum Vernagter Stausee: An immer neuen Schauplätzen gibt es wieder ein dichtes Programm aus zeitgenössischer Musik, Tanz, Film und Performance.

Den Transart-Vorstellungen, Performances und Konzerte der letzten Jahre haftet eine typische Erinnerung an: eine olfaktorische, eine Geruchserinnerung. Nach Metall, Öl, Staub, elektrischen Geräten, eben jener Geruch der dort entsteht, wo industriell-mechanische Arbeit verrichtet wird oder wurde. Die Bahnhofsremise in Bozen ist ein solcher Ort, der mittlerweile zu einem Klassiker für Clubbing-Tanzabende und Konzerte des Transart-Festivals geworden ist. Dort gastiert in diesem Jahr zum dritten Mal das Grazer "Elevate Festival" - elektronische Clubbing-Kultur der DJ's Vakula (Deep House), Container (Noise-Techno) und fontarrian (Mantra-Underground). Am Samstag, 13.09.

Container live (Foto: Adam Reid)

Ein weiterer traditioneller Transart-Schauplatz ist die Halle der Selectra AG in der Bozner Industriezone. Das allererste Festival zeitgenössischer Kultur fand 2001 ausschließlich in der Industriezone statt, erst in den Folgejahren weitete sich Transart entlang der Transitachse des Brenners aus, von Innsbruck bis Rovereto. In der Selectra findet am 20. September, einem Samstag, das Tanzereignis "Circus in extremis" der Gruppe Circa aus Australien statt. "Eine aufregend schöne Mischung aus Körpern, Licht und Sound."

Das gesamte Transart-Programm ist hier nachzulesen.

Tanzensemble Circa (Foto: Justin Nicholas)

Ein gewaltiges Klangerlebnis will Zefrey Throwell mit seiner musikalischen Idee lancieren: In der Festung Franzensfeste bevölkern 500 Sängerinnen und Sänger die unterirdischen Gänge, Steintreppen, Brüstungen und Dächer und loten auf diese Weise die Festung sängerisch aus. Das Ereignis am Sonntag, 14.09. ist als Auftakt zu einem Weltrekord gedacht: Für die 325 km lange, durch 2 Länder führende und aus 6500 Sängerinnen und Sängern bestehenden Menschenkette, die im nächsten Jahr am 13. September 2015 von Ala und Kufstein kommend, in der Franzensfeste zusammenfinden wird.

"Ein Konzert mit Störung" gibt es am Vernagter Stausee mit dem Schweizer Künstler Roman Signi und dem Pianisten Vikingur Olaffson. Neben den beiden Akteuren bilden der See im Schnalstal, ein Floß und ein Helikopter die Grundlage für eine spektakuläre Uraufführung. Zuvor gibt es einen Film von Peter Liechti über das Schaffen des Schweizer Bildhauers und Konzeptkünstlers.

Vernagter Stausee im Schnalstal (Foto: Monika Gamper)

An jedem Tag vom 10. bis zum 27. September bietet Transart Neues aus den Bereichen Performance, Musik, Tanz, Diskussionen, Kunst und Film. Hierzu seien noch die Montagabende im Bozner Filmclub/Capitol zu erwähnen: am 15.09. wird der Streifen "Glaucocameleo" des italienischen Regisseurs Luca Trevisani, ein Science-Fiction-Dokumentarfilm; und am 22.09. kommen Nick Cave-Fans auf ihre Rechnung. "20.000 day on earth" von Iain Forsyth und Jane Pollard geben einen Einblick in das Leben des australischen Musikers.

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