Politics | Wem nützt das Familiengeld?

Polemik um die Aufstockung des Familiengeldes

Es gibt keine Benachteiligung der öffentlichen Betreuungseinrichtungen, schreibt das Familien- und Sozialressort des Landes. Die Aufstockung des Familiengeldes sei berechtigt.

Ab 1. Jänner 2014 wird das Familiengeld des Landes verdoppelt. 100 Euro mehr sind es dann für Familien mit Kleinkindern bis zu drei Jahren. 200 Euro insgesamt.  "Diese Aufstockung dient in erster Linie dazu, den Familien mehr Spielraum bei der Betreuung ihrer Kinder zu geben und ihnen die Auswahl zwischen der Betreuung zuhause und jener in den Kleinkinderbetreuungseinrichtungen zu erleichtern", schreibt das Familien- und Sozialressort des Landes in einer Aussendung.

Die Kritik von Luigi Spagnolli, dass damit öffentliche Betreuungseinrichtungen benachteiligt werden, nur mehr "Reiche" sich die außer Haus Betreuung leisten könne, wird entschieden zurück gewiesen. "Im Gegenteil", heißt es aus dem Ressort. Vielmehr wolle man die Besonderheiten der Betreuungseinrichtungen kennen lernen. Die großen Tarifunterschiede wie etwa die teuren Bozner Kindertagesstätten oder die Betreuung durch die Tagesmütter sollen durch die Harmonisierung der Tarife ausgeglichen werden. Familien sollen entlastet werden, nicht belastet.

Außerdem, so die Rechtfertigung aus der Landesstelle weiter, "liegen die Tarifanpassungen deutlich unter den 100 Euro, die den Familien ab Jänner 2014 mehr zustehen." Und, ergänzt das Sozialressort, die Tarife bleiben an das Einkommen der Familien gekoppelt.

Die Tarifneuordnung sei zwischen Land und dem Rat der Gemeinden monatelang ausdiskutiert worden, heißt es abschließend. Wenig Verständnis also für einen wütenden Bozner Bürgermeister, der parteiintern auch grad mit Steinen um sich wirft. Wahlen haben Konsequenzen.