Politics | Unabhängigkeit

Ungehorsame Katalanen

Die Süd-Tiroler Freiheit wird am 9. November bei der Volksbefragung zur Unabhängigkeit Kataloniens dabei sein. Obwohl die Abstimmung zum zweiten Mal blockiert wurde.

Die Süd-Tiroler Freiheit schickt ihren Pressesprecher Cristian Kollmann am kommenden Sonntag, 9. November nach Barcelona. Er soll dort als Angehöriger der 26-köpfigen Delegation der Europäischen Freien Allianz (EFA) das Geschehen genau beobachten und darüber berichten. Was am Sonntag in Katalonien passieren soll, ist allerdings noch nicht ganz klar. Denn das Verfassungsgericht in Madrid blockierte die konsultative Volksbefragung am Dienstag, 4. November über die Unabhängigkeit Kataloniens zum zweiten Mal. Die Regionalregierung will die «Consulta» trotzdem stattfinden lassen.

Artur Mas, der katalanische Regierungschef will an der Abstimmung festhalten und hat bereits angekündigt, seinerseits die Zentralregierung beim Verfassungsgericht zu verklagen, wegen der "Verletzung der Grundrechte der Katalanen", schreibt die Neue Zürcher Zeitung. Nachdem die spanische Regierung bereits im September das katalanische Referendum mittels einer Klage untersagte, hatte man sich in Katalonien auf ein partizipatives Verfahren geeinigt: Es sollen Urnen aufgestellt und Stimmzettel abgegeben werden, doch soll  sich die Abstimmung nicht auf die offiziellen Wählerverzeichnisse stützen. Die Frage wird jedoch gestellt: Soll Katalonien ein Staat werden und soll dieser Staat unabhängig sein?

Von 9 bis 20 Uhr sollen am Sonntag, 9. November die Wahllokale in Katalonien geöffnet sein, für alle Bürger ab 16 Jahren. Auch sind die im Ausland wohnhaften Katalanen zur Abstimmung aufgerufen, in Berlin, Brüssel, Mailand, Paris, New York, Montreal, Mexiko-Stadt, Buenos Aires, Hongkong und Sydney sollen Wahllokale eingerichtet werden. Nur im restlichen Spanien nicht. 

Wird die Abstimmung also stattfinden? Für die Süd-Tiroler Freiheit steht fest: "Trotz des Verbots durch die spanische Zentralregierung selbst einer konsultativen Volksbefragung lässt sich die Unabhängigkeitsbestrebung Kataloniens nicht mehr aufhalten. Die Katalanen werden die ersten sein, andere geteilte Völker und Völker ohne Staat werden folgen – ob die Nationalstaaten und die EU es wollen oder nicht!"