Genuss, Austausch und Tradition
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Am Meraner Sandplatz präsentierten lokale Produzenten ihre Produkte. Neben der Präsidentin von Slow Food Italien, Barbara Nappini, waren auch Merans Bürgermeister Dario Dal Medico und der ehemalige Abgeordneten Luigi D’Eramo anwesend. Der Markt, der nach vier Jahren zum zweiten Mal stattfand, trägt den Namen der Bäuerin, Unternehmerin und Umweltschützerin Agitu Ideo Gudeta. Die Äthiopierin, die durch ihr Molkereiunternehmen „La capra felice“ auch in Südtirol bekannt war, wurde 2020 Opfer eines Mordes.
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Der Südtiroler Slow Food Markt stand ganz im Zeichen der regionalen Produzenten. Nach der Einweihung um 10 Uhr durch Präsidentin Nappini und Luigi D’Eramo, war der Markt offiziell eröffnet. Von Schafwollprodukten aus Villnöss über unbekannte Gemüsesorten aus Barbian bis hin zur Sojasauce aus Kichererbsen war alles vertreten. Ebenfalls am Markt teilgenommen hat, mit ihren Spezialitäten aus der Küche des Horns von Afrika, Rahma Tesfa Ahmed, eine in Äthiopien geborene Bozner Köchin.
Obwohl der Weltmarkt nur an einem Tag stattfand, kann am zweiten und dritten Dezemberwochenende ein Ableger der Veranstaltung im Restaurant „Alma9“ in der Bozner Schlachthofstraße 9 besucht werden.
Slow FoodDie von Italien ausgehende Bewegung steht für genussvolles, bewusstes und regionales Essen und stellt gleichzeitig eine Gegenbewegung zum weltweit verbreiteten Fast Food dar. Des Weiteren bemüht sich die Bewegung um Nachhaltigkeit, regionale Küche und lokale Produktion. Laut Carlo Petrini, der bis 2022 Vorsitzender von Slow Food International war, seien die Grundbegriffe der „Neuen Gastronomie“ gut, sauber und fair. Die Organisation, 1986 von Petrini gegründet, ist mittlerweile in über 160 Ländern vertreten.
Dem Markt am Samstag ging am Tag zuvor ein Meeting an der Freien Universität Bozen voraus. Professor Emanuele Boselli sprach über den Bachelorstudiengang „Gastronomie und Önologie in Bergregionen“, der in Zusammenarbeit mit Slow Food Alto Adige/Südtirol steht. Die Initiative zu diesem Studiengang geht auf den Koch Norbert Niederkofler und dessen Projekt „Cook the Mountain“ zurück. Ziel ist es, die Bergwirtschaft durch lokale Produkte zu unterstützen und dabei Wissen mit Ethik und ökologischer Nachhaltigkeit zu verbinden. Ebenfalls beim Meeting anwesend waren Barbara Nappini, die über die Geschichte von Slow Food Italien sprach, Angelo Carillo, der Präsident von Slow Food Alto Adige/Südtirol, sowie weitere Vertreter und Produzenten.